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Voltaris nimmt neue Zählerprüfanlage in Betrieb

Der Messstellendienstleister hat die Umrüstung vom analogen auf das digitale Prüf- und Messsystem abgeschlossen. Damit kann Voltaris an beiden Standorten moderne Messeinrichtungen (mME) und Basiszähler (BZ) prüfen.
23.04.2024

Das digitale Display zeigt Informationen wie Messabweichungen an. 

Voltaris hat in der eigenen, staatlich anerkannten Prüfstelle für Messgeräte für Elektrizität ESL3 in Merzig (Saarland) eine neue, digitale Zählerprüfanlage in Betrieb genommen. Neben der Prüfstelle ERP3 am Unternehmenssitz in Maxdorf (Rheinland-Pfalz) ist nun auch die Merziger Prüfstelle mit zehn hochmodernen Prüfstationen auf die Prüfung intelligenter Zählertechnik vorbereitet.

Das neue Prüfverfahren decke nicht nur die metrologische Prüfung der Zähler ab, sondern bietet die kombinierte Prüfung der Datenkommunikation und der Metrologie, heißt es in der Pressemitteilung dazu. Ziel des neuen Verfahrens sei es, die Prüfungen trotz Abfragen verschlüsselter Daten weitgehend automatisch durchzuführen.

Verbesserung durch Moderniesierung

Die Prüfung der BZ, die mit dem Smart Meter Gateway zu einem intelligenten Messsystem verbunden werden, sei mit herkömmlicher Prüftechnik nur sehr eingeschränkt möglich. Mit dem neuen Prüfverfahren können demnach jetzt unter anderem die Grid-Funktionalität sowie Daten der elektronischen Lieferscheine geprüft werden, zum Beispiel der PIN oder die Service-ID. Durch softwaregesteuerte Kommunikationsköpfe ist eine automatisierte PIN-Eingabe möglich. Neben der Lichtstärkemessung der Schnittstellen kann auch eine effizientere Auswertung der Annahme- und Attributprüfungen nach FNN vorgenommen werden.  

Orientierung am FNN-Richtlinien

Das Voltaris-Prüfstellenpersonal prüft die Testfälle gemäß den FNN-Lastenheften. Qualitätssicherung wird beim Energiedienstleister von jeher großgeschrieben. „Im digitalen Messwesen geht es nicht nur um geprüfte Messgeräte, sondern um die Funktionssicherheit von Software, Prozessen und Komponenten“, erläutert Frank Wolf, Bereichsleiter Zählerdienstleistungen bei Voltaris und Leiter der beiden Prüfstellen ESL3 und ERP3. „Alle entsprechenden Leistungen haben wir nach den Anforderungen des Mess- und Eichgesetzes in einem umfassenden Qualitätssicherungs-Konzept gebündelt.“

Kostenersparnis durch gemeinsames Stichprobenverfahren

Die Eichfrist der mME und BZ beträgt acht Jahre. Messgeräte mit bestandenem Qualifikationsverfahren können für bis zu weitere acht Jahre in der Eichgültigkeit verlängert werden. Durch die Verlängerung der Nutzungszeit erzielen die Netzbetreiber enorme Kosteneinsparungen, was die Wirtschaftlichkeit der digitalen Zähler erhöht – insbesondere im Hinblick auf die knapp bemessenen Preisobergrenzen.

Die ersten mME wurden im Jahr 2018 ausgeliefert und installiert und stehen somit im Jahr 2026 zur Verlängerung der Eichfrist an. Voltaris bietet den Kunden an, sich dafür zum gemeinsamen Stichprobenverfahren zusammenzuschließen. „Damit erreichen insbesondere die Kunden mit kleineren Messgerätebeständen wirtschaftliche Losgrößen“, erläutert der stellvertretende Prüfstellenleiter Markus Barthel die Vorteile des Angebots.

Hintergrund

Voltaris gehört nach eigenen Angaben zu den wenigen Unternehmen, die Träger eigener staatlich anerkannter Prüfstellen sind. In den Prüfstellen für Messgeräte für Elektrizität ERP3 in Maxdorf und ESL3, der einzigen staatlich anerkannten Prüfstelle im Saarland, deckt das Unternehmen die Leistungen im gesetzlichen Messwesen im vollen Umfang ab und bietet Eichungen, Stichprobenverfahren und Befundprüfungen aus einer Hand.

Im Mai 2020 hatte VOLTARIS mit der staatlich anerkannten Prüfstelle GSL3 in Merzig das Angebot der Zählerdienstleistungen für Gasmessgeräte erweitert. Durch kontinuierliche Marktbeobachtung und regelmäßige Qualitätssicherungen wird eine langfristige Messgenauigkeit und Messbeständigkeit erzielt. (sg)