Breitband

Stadtwerke Neumünster und Wemacom kooperieren beim Breitband

Noch auf den Fiberdays haben die beiden Unternehmen einen Vertrag unterzeichnet, womit sie sich zugestehen, gegenseitig die Glasfasernetze nutzen zu dürfen.
25.05.2023

Fabian Bührung (li.; Bereichsleiter Telekommunikation bei den Stadtwerken Neumünster) und Volker Buck (re.; Geschäftsführer der WEMACOM Telekommunikation GmbH)  bei der Vertragsunterzeichnung auf den Fiberdays 2023

Die schleswig-holsteinischen Stadtwerke Neumünster (SWN) bieten ihr Glasfasernetz auch anderen Anbietern an. "Mittels dieser Open-Access-Lösung fördern wir den Wettbewerb und verhindern, dass die Straße von unterschiedlichen Infrastrukturanbietern mehrfach aufgerissen wird", erklärt Fabian Bühring, Bereichsleiter Telekommunikation bei den Stadtwerken Neumünster. Ein erster Partner hat das Angebot jetzt angenommen: Die Wemacom Telekommunikation aus Mecklenburg-Vorpommern werde zukünftig das Glasfasernetz der SWN nutzen, um ihren Kunden in Schleswig-Holstein Internet anzubieten, teilt die SWN mit. Umgekehrt könne auch die SWN ihre Kunden auf dem Wemacom-Netz bedienen. Die entsprechenden Verträge wurden bereits Mitte März im Rahmen der Fachmesse Fiberdays in Wiesbaden unterschrieben. Derzeit führen die SWN die notwendige Praxistests im Netz durch.

Mancherorts führt der Wettbewerb um die Glasfaserleitungen dazu, dass Netze mehrfach mit der gleichen Technologie überbaut werden, während an anderen Orten der Netzausbau noch nicht gestartet ist. Bühring kritisiert dies: "Vor allem in den Städten wird die gleiche Technologie mehrfach in die Erde gelegt, während der kostspielige Ausbau in ländlicheren Regionen dagegen schleppend vorangeht. Diesem Irrsinn steuern wir mit unserer Lösung bewusst entgegen." Er ergänzt: "Leider tun sich einige Netzbetreiber bisher schwer, Open-Access-Modelle zu realistischen Konditionen anzubieten. Sie befürchten, die Kontrolle über ihr Netz und ihre Kunden zu verlieren." (gun)