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Cookie-Banner: Biss in den sauren Apfel?

Für 46 Prozent der Teilnehmer einer Bitkom-Umfrage sind Cookie-Hinweise eine wichtige Information. 43 Prozent hingegen sind davon genervt.
10.11.2020

„Nicht für alles im Web braucht es Cookies“, so Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung. Der Komfortgewinn beim Surfen mit Cookies sei aber unbestritten.

Alles akzeptieren oder Einstellungen anpassen: Mit dieser Auswahl sind die meisten Internetnutzer konfrontiert, wenn sie derzeit eine Webseite aufrufen. Webseitenbetreiber informieren mit solchen Texthinweisen oder Bannern über den Einsatz von Cookies auf ihrer Webseite. Die Cookie-Banner rufen bei Internetnutzern allerdings geteilte Meinungen hervor.

Einerseits stellen sie für 46 Prozent eine wichtige Information dar. Andererseits sind ähnlich viele (43 Prozent) von den Cookie-Hinweisen genervt. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Ein Drittel der Internetnutzer (32 Prozent) findet Cookie-Banner sogar überflüssig, entsprechende Hinweise in der Datenschutzerklärung einer Webseite würden jenen Nutzern ausreichen.

Was sind Cookies?

Bei Cookies handelt es sich um Textdateien, die beim Aufrufen einer Webseite auf einem Computer oder anderen Endgeräten mit Internetzugang wie Smartphones abgelegt werden. Verwaltet werden Cookies über den Browser, mit dem man die Webseite aufruft.

Cookies speichern Informationen über den Webseiten-Besuch wie etwa die Verweildauer, die aufgerufenen Unterseiten oder die Eingabe eines Suchbegriffs. Bei jedem Aufruf liest die Webseite vorhandene Cookies aus und verwendet diese bei Bedarf. So merkt sich der Browser beispielsweise die Login-Daten und fügt diese bei jedem Besuch der Internetseite automatisch ein.

Zu viel Hinweise stören

„Bereits jetzt nehmen Nutzer die vielen Hinweise auf Webseiten eher als störend wahr. Die Webseitenbetreiber sind aber verpflichtet, die Webseitenbesucher entsprechend deutlich zu informieren. Transparenz, Auswahlmöglichkeiten und Kontrolle über die Datennutzung sind selbstverständlich wichtig, vor allem wenn es um Webseiten-Tracking geht", sagt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung.

Die derzeitigen Vorgaben führen ihr zufolge aber eher dazu, dass die Banner schlicht weggeklickt werden, als dass sich Nutzer tatsächlich mit den Informationen auseinander setzen. „Mit der bevorstehenden ePrivacy-Verordnung wird die Situation auch nicht verbessert. Im Gegenteil: Nutzer werden mit weiteren Hinweisen konfrontiert werden. Hier verpasst die Politik die Chance, neue Wege für Transparenz, Nutzervertrauen und Datennutzung zu finden.“

Die Mehrheit löscht Cookies im Browser

Vier von zehn Internetnutzern (43 Prozent) geben an, dass sie Cookie-Banner nicht beachten. Und ein Viertel (26 Prozent) hat solche Hinweise auf Webseiten noch nie wahrgenommen. Dehmel: „Cookies machen das Surfen einerseits bequemer und helfen andererseits Webseitenbetreibern dabei, ihre Angebote besser an Seitenbesucher anzupassen.“

Dazu zählten beispielsweise Warenkorb-Cookies, das Merken von Spracheinstellungen, Personalisierung oder auch die Webseitenanalyse über Cookies. Und viele Internetnutzer gehen bewusst mit Cookies um: Jeder zweite (52 Prozent) gibt an, Cookies in den eigenen Browser-Einstellungen zu löschen. „Nicht für alles im Web braucht es Cookies“, so Dehmel. Der Komfortgewinn beim Surfen mit Cookies sei aber unbestritten. (sg)