IT

Modulare Lösung für den Redispatch 2.0

Eine neue IT-Lösung von Soptim und FGH identifiziert mögliche Netzengpässe im Verteilnetz und ermittelt den Bedarf annetzstabilisierenden Maßnahmen.
07.10.2020

Die Entwicklung des MoBeV basiert konzeptionell und technisch auf dem Redispatch-Ermittlungsserver – dem RES – den Soptim und FGH derzeit für die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber realisieren.

Ab dem 1. Oktober 2021 startet der Redispatch 2.0 für alle Verteilnetzbetreiber in Deutschland. Die neuen Regelungen fassen die bisherigen marktbezogenen Redispatch-Maßnahmen und das netzbezogene Einspeisemanagement in einem einheitlichen Engpassmanagementsystem zusammen.

Künftig werden Anlagen ab einer installierten Leistung von 100 kW auf allen Spannungsebenen in eine vorausschauende Stabilisierung des Stromnetzes einbezogen, indem sie jederzeit vom Netzbetreiber ferngesteuert werden können. Um den dafür notwendigen Datenlieferpflichten nachkommen und bei Bedarf aufeinander abgestimmte Maßnahmen ergreifen zu können, stehen Verteilnetzbetreiber (VNB) vor der Aufgabe, neue Prozesse und IT-Systeme einzurichten.

Leistungen der Lösung

Als Lösung dazu haben IT-Dienstleister Soptim und das auf Stromnetze spezialisierte Unternehmen FGH eine modulare Software entwickelt, mit der Verteinetzbetreiber demnach die gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen für den Redispatch 2.0 erfüllen können. Mit dem Modularen Betriebsplanungstool für Verteilnetzbetreiber (MoBeV) lassen sich Flexibilitätspotenziale ermitteln, alle erforderlichen Netzberechnungen durchführen und die kostenoptimierten Redispatch-Maßnahmen entsprechend dimensionieren, teilten die beiden Unternehmen mit.

Daneben unterstütze MoBeV die Netzbetreiber bei den automatisierten Datenaustausch- und Kommunikationsprozessen mit allen relevanten Marktpartnern unter anderem via connect+ und den Umsystemen.

Auch für kleine Netzbetreiber geeignet

Dank des modularen Aufbaus lasse sich MoBeV an die unternehmensspezifischen Anforderungen anpassen. Kleinere Verteilnetzbetreiber würden mit dem Basismodul optimal unterstützt. Für Netzbetreiber mit ausgeprägtem Engpassmanagement oder einer höheren, dargebotsabhängigen Stromeinspeisung biete MoBeV passgenaue Ausbaustufen. Ebenso können vor- oder nachgelagerte Prozesse, wie Erzeugungsprognosen, Bilanzierung und Abrechnung, mit Zusatzmodulen integriert werden.

Grundlage: Redispatch-Ermittlungsserver

Die Entwicklung des MoBeV basiert konzeptionell und technisch auf dem Redispatch-Ermittlungsserver – dem RES – den Soptim und FGH derzeit für die vier deutschen Übertragungsnetzbetreiber realisieren. Für die daraus hervorgegangene Verteilnetzlösung MoBeV existiert bereits ein rechenfähiger Prototyp, den die beiden Partner nach eigenen Angaben gerne auf Anfrage demonstrieren. Zudem biete man regelmäßig Online-Schulungen zum Thema Redispatch an. (sg)