IT

Nach Hackerangriff lassen Kommunen die IT-Sicherheit überprüfen

Die Zahl der Cyberattacken auf Verwaltungen wächst von Tag zu Tag. Über 200 Kommunen in NRW haben das bereits schmerzlich erfahren müssen. Jetzt werden die Systeme auf Schwachstellen überprüft.
11.03.2024

"Je digitaler die Verfahren rund um die Rathäuser werden, desto mehr brennt den Kommunen die Cyber-Sicherheit unter den Nägeln", heißt es beim Städte- und Gemeindebund.

Nach dem schweren Hackerangriff auf den Anbieter Südwestfalen IT lassen über 200 Kommunen in Nordrhein-Westfalen ihre Systeme auf Lücken überprüfen. NRW-Digitalministerin Ina Scharrenbach (CDU) sagte der Düsseldorfer «Rheinischen Post» (Montag), 205 Kommunen überwiegend aus dem ländlichen Raum hätten bereits entsprechende Verträge mit dem Unternehmen Bechtle geschlossen. Nun würden die Systeme der Kommunen auf Schwachstellen hin überprüft. 

Die Ministerin sagte: «Wir zahlen den Kommunen jetzt erst einmal den Check, werden dann aber schauen müssen, wie wir dann mit den dort gewonnenen Erkenntnissen den Basisschutz verbessern können.»

"Stärkere Bündelung von Funktionen in Rechenzentren notwendig"

Ein Sprecher des Städte- und Gemeindebunds NRW sagte der Zeitung, je digitaler die Verfahren rund um die Rathäuser würden, desto mehr brenne den Kommunen die Cyber-Sicherheit unter den Nägeln. Die Zahl der Angriffe auf die Verwaltungen wachse von Tag zu Tag. Das stelle Kommunen und kommunale Rechenzentren vor riesige Herausforderungen.

Weil IT-Profis Mangelware seien, sei eine stärkere Bündelung von Funktionen in Rechenzentren nötig, sagte Ministerin Scharrenbach. Der Angriff auf Südwestfalen IT werde noch einmal ausgewertet und es werde geschaut, welche Leitungen für den Ernstfall vorgehalten werden müssten, damit Sozialleistungen ausgezahlt, Autos angemeldet oder Pässe ausgestellt werden könnten.

"In der Pandemie wurde abfällig über das Fax gescherzt, am Ende werden wir aber nicht umherkommen, auch solche Übertragungswege mitzudenken. Wenn das Internet komplett ausfällt, braucht es alternative Kommunikationswege." (dpa/hoe)