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Schwäbisch Hall bietet Satellitenankopplung an Verbundleitwarte

Die Stadtwerke Schwäbisch Hall greifen anderen Energieversorgern bei der Blackout-Prävention unter die Arme: Mit einer Satellitenankopplung Kunden-Netze und -Anlagen an die Verbundleitwarte der Hallenser.
08.02.2021

Aus der Verbundleitwarte in Schwäbisch Hall heraus steuern die Stadtwerke Schwäbisch Hall Anlagen und Netze anderer angeschlossener Versorger – künftig via Satellit.

Anfang dieses Jahres wäre es fast so weit gewesen: Europas Stromnetz stand kurz vor dem Blackout. Noch konnte das flächendeckende Zusammenbrechen der Netze verhindert werden, dennoch sind Europas Netzbetreiber in Alarmbereitschaft. Schließlich war es bereits der zweite Fast-Blackout innerhalb von zwei Jahren. An drei Tagen im Sommer 2019 war die Situation ebenfalls sehr kritisch.

Eutiner Stadtwerke machen den Anfang

Die Stadtwerke Schwäbisch Hall setzen für verbesserte Netzsicherheit seit Kurzem auf Satellitenankopplung ihrer Netzmandanten. Aus einer der größten Verbundleitwarten Deutschlands heraus werden aktuell 26 angeschlossene Energieversorgungsunternehmen betreut sowie deren Netze und Anlagen gesteuert. Einer der Dienstleistungsnehmer sind die Stadtwerke Eutin. Der Energieversorger aus Schleswig-Holstein ist der erste Kunde, bei welchem die Satellitenkopplung zu der Verbundleitwarte Schwäbisch Hall in Betrieb genommen wird. Im März dieses Jahres ist es soweit, umfangreiche Tests laufen bereits.

Im unwahrscheinlichen Fall eines regionalen Blackouts kann über die Kommunikation zwischen Übertragungsnetzbetreiber, dem Verteilnetzbetreiber (VNB) der ersten Ebene sowie der Schwäbisch Haller Verbundleitwarte das ausgefallene Netz schnell wieder hochgefahren werden. Das ist möglich, weil die Stadtwerke Schwäbisch Hall die Netzsteuerung des angeschlossenen Mandanten übernehmen und das Netz in den Zustand bringen, den der VNB braucht, um es wieder hochzufahren.

Umfassendes Redispatch-Produkt

 „Der vorgelagerte Netzbetreiber muss also nur noch mit uns sprechen. Hierfür sind wir mit Satellitentelefonen bestens gerüstet“, erklärt Peter Breuning, verantwortlich für die Netzleittechnik bei den Stadtwerken Schwäbisch Hall. Auch die Steuerung und Überwachung der Anlagen erfolgt über Satellit. Das ist ein wichtiger Bestandteil einer blackout-festen Steuerung, da beim Totalausfall auch die Kommunikation via Telefon nicht mehr möglich ist.

Die Satellitenkopplung ist nur ein Baustein der Netzführungsangebote der Stadtwerke Schwäbisch Hall. Alle Services in diesem Bereich laufen unter dem modularen Dienstleistungs-Konzept ASCARI zusammen. Dazu gehört auch ein Produkt zum aktuell viel thematisierten Redispatch 2.0. An dieser Stelle bringen die Stadtwerke Schwäbisch Hall ihr Know-how und ihre jahrelange Erfahrung im Bereich der Netzführung ins Spiel und bieten zur Abwicklung aller Redispatch-2.0-Anforderungen und -Prozesse ein Full-Service-Dienstleistungspaket an. Unter ihrer Dachmarke SHERPA-X wollen die Schwäbisch Haller Stadtwerke künftig auch die Abrechnung der Redispatch-Maßnahmen anbieten. (sg)