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Standard für mehr Sicherheit bei Künstlicher Intelligenz

Mit dem neuen Kriterienkatalog für KI-basierte Cloud-Dienste schafft das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine Basis, um die Sicherheit von KI-Systemen bewerten zu können.
02.02.2021

Der AIC4 definiert erstmals ein Basisniveau an Sicherheit für KI-basierte Dienste, die in Cloud-Infrastrukturen entwickelt und betrieben werden.

Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) eröffnet neue Möglichkeiten und Anwendungen und beeinflusst schon jetzt viele kritische Prozesse und Entscheidungen, verdeutlicht das BSI. Gleichzeitig sind auf KI basierende Systeme neuen Sicherheitsbedrohungen ausgesetzt, die von etablierten IT-Sicherheitsstandards nicht abgedeckt werden.

Daher hat die Sicherheitsbehörde mit dem neuen Kriterienkatalog für KI-basierte Cloud-Dienste (Artificial Intelligence Cloud Services Compliance Criteria Catalogue, AIC4) einen Standard geschaffen, um die Sicherheit von KI-Systemen bewerten zu können.

Kein vergleichbarer Prüfungsstandard bisher

Der AIC4 des BSI definiert erstmals ein Basisniveau an Sicherheit für KI-basierte Dienste, die in Cloud-Infrastrukturen entwickelt und betrieben werden. Ein vergleichbarer einsetzbarer Prüfstandard für sichere KI-Systeme existiert derzeit nicht. Der AIC4 umfasst KI-spezifische Kriterien, die eine unabhängige Prüfung der Sicherheit eines KI-Service über dessen gesamten Lebenszyklus hinweg ermöglichen sollen. Dieser Ansatz habe sich schon beim C5-Kriterienkatalog bewährt, mit dem das BSI einen weltweit anerkannten Standard der Cloud-Sicherheit gestaltet und etabliert hat, so die Bonner Behörde.

Mit dem AIC4 nehme man eine führende Rolle bei der Absicherung von KI-Anwendungen ein und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Gestaltung einer sicheren Digitalisierung "Made in Germany", so das BSI.

Digitalisierung "Made in Germany"

"Mit der zunehmenden Verbreitung lernender Systeme stellt sich immer dringender die Frage nach ihrer Vertrauenswürdigkeit. Deshalb nehmen wir uns als Cyber-Sicherheitsbehörde des Bundes dieser Fragestellung an. Wir legen mit dem AIC4 erstmals eine konkrete Lösung vor, die über nachvollziehbare Kriterien die Informationssicherheit im Bereich der Künstlichen Intelligenz verbessert. Dies ist der erste Schritt, weitere Schritte werden folgen." erklärte BSI-Präsident Arne Schönbohm. Noch in diesem Jahr werde das BSI einen Stützpunkt mit dem fachlichen Schwerpunkt KI im Saarland ansiedeln. 

Schon im November 2020 ist das BSI im Rahmen der vom Land Nordrhein-Westfalen geförderten Kompetenzplattform KI.NRW eine strategische Kooperation mit Fraunhofer IAIS eingegangen, um die Entwicklung einer KI-Zertifizierung "Made in Germany" voranzubringen. Ziel der Zusammenarbeit ist es, Prüfverfahren für die Zertifizierung von Systemen der Künstlichen Intelligenz zu entwickeln, die als Basis für technische Standards und Normen dienen können. Bei der Weiterentwicklung der Prüfverfahren sollen Praxistauglichkeit und Marktfähigkeit in enger Abstimmung mit der Wirtschaft weiter verbessert werden. (sg)