IT

Umfrage: Manager mit Digitalisierung überfordert

89 Prozent der deutschen Führungskräfte sind der Digitalisierung nicht gewachsen. Digital Natives sollen das lösen.
15.03.2018

Eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung BWA Akademie zeigt, dass 28 Prozent der Manager in der deutschen Wirtschaft mit der zunehmenden Digitalisierung völlig überfordert sind. 61 Prozent stoßen bei dem Thema zumindest teilweise an ihre Grenzen. Lediglich elf Prozent der Führungskräfte sind auf der Höhe der Zeit.

Insgesamt 100 Personalverantwortliche in mittelständischen und großen Unternehmen haben an der Umfrage der BWA teilgenommen. Nach dem ernüchternden Ergebnis sieht BWA-Geschäftsführer Harald Müller dringend Nachholbedarf im Umgang mit digitalen Medien. Dabei ginge es nicht nur um die Schulung der Management-Ebene, sondern die Digitalisierung bringt völlig neue Wettbewerber und Konkurrenten auf den Markt, gibt Müller zu bedenken: "Wer hätte jemals gedacht, dass eine Online-Zimmervermittlungsplattform wie AirBnB eine höhere Marktkapitalisierung erfährt als die größten Hotelketten, obgleich sie keinen einzigen Übernachtungsbetrieb besitzt. Ebenso schwer vorhersagbar war, dass der größte Taxivermittler der Welt, Uber, kein einziges Taxi betreibt."

Digital Natives entdecken neue Potenziale

Digital Natives sind für Firmen unabkömmlich, wenn es um die Konkurrenzfähigkeit gegenüber den digitalen Riesen geht. Eine Generation, die selbstverständlich jederzeit erreichbar ist und deren Hauptkommunikationsmittel soziale Medien sind, kann die digitale Schwäche der deutschen Führungsebene ausgleichen. Darüber hinaus könnte sich die Burnout-Problematik durch digitale Überlastung in den kommenden Jahren erübrigen, denn für die Digital Natives ist die ständige Erreichbarkeit und der Umgang mit neuen Medien Alltag. Diese Einschätzung teilen immerhin 44 Prozent der befragten Personalexperten.

Wer vom Know-how der Digital Natives profitieren möchte, muss sich entsprechend auf deren Erwartungen an einen Arbeitsplatz einstellen. Ein Facebook-Verbot während der Arbeitszeit wäre beispielsweise für diese Generation von Mitarbeitern untragbar. Ein grundsätzlicher Wandel der Arbeitskultur ist an dieser Stelle Voraussetzung einer guten Zusammenarbeit. (ls)