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Von Chatbots bis hin zur Robotics-Process-Automation

Das Trianel Digital Lab hat in seinem ersten Jahr als Digitalisierungs-Inkubator für die teilnehmenden Stadtwerke viele neue Möglichkeiten getestet.
19.11.2018

Redezeit für jeden: Der Austausch hat beim Trianel Digital Lab oberste Priorität.

Ein Jahr nach dem offiziellen Start des Trianel Digital Lab ziehen die 40 mitwirkenden Stadtwerke eine positive Bilanz über ihre Zusammenarbeit im ersten kommunalen Innovation Lab. "Viele Stadtwerke verfügen über wenig Erfahrung bei Digitalisierungsthemen und haben mehr Fragen als Antworten. Trianel als digitaler Inkubator leistet hier eine hervorragende Moderationsrolle bei der Lösungsfindung und treibt den Plattformgedanken der Digitalisierung voran", stellt Thomas Gläßer, Geschäftsführer der Stadtwerke Lindau und Beiratsvorsitzender des Trianel Digital Lab, fest. "Ein Fazit ist, dass über die konkreten Inhalte hinaus der stetige Austausch über die mit der Digitalisierung einhergehenden Wandelprozesse sowie neue Arbeitsweisen und Unternehmenskulturen entscheidend ist", betont Thorsten Seiferth, Bereichsleiter Unternehmensentwicklung bei der Stadtwerke-Kooperation Trianel.

Labortage und Pilotprojekte

Der Austausch und die gemeinsame Weiterentwicklung der digitalen Agenda erfolgt an Labortagen, die sich als wertvolle Diskussionsforen etabliert haben. In den letzten zwölf Monaten wurden fünf Labortage durchgeführt. Ein weiterer Bestandteil der Arbeit im Trianel Digital Lab ist die schnelle Umsetzung von Pilotprojekten in den Stadtwerken selbst. Bereits Ende 2017 wurden die ersten drei Pilotprojekte gestartet.

So wurden bei der NEW AG aus Mönchengladbach die Möglichkeiten von Chatbots getestet. "Technisch funktioniert der Einsatz von Chatbots gut, allerdings kommen hier die heutigen Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz an ihre Grenzen", erläutert Seiferth. Sehr gut lassen sich Chatbots für häufig gestellte Fragen trainieren, bei individuellen Anfragen bewährt sich noch die direkte Interaktion mit den Service-Mitarbeitern. "Die größte Kundennähe wird durch ein Hand in Hand arbeiten von Chatbot und persönlichen Kontakt erreicht", so Seiferth. Bei den Stadtwerken Osterholz wurden die Möglichkeiten zur Wechselprävention durch modernste Data-Analytics-Verfahren untersucht. "Eines der wichtigsten Ergebnisse dieses Projekts ist es, dass Datenqualität und die Wahl der Analysemethodik entscheidend sind", erläutert Seiferth.

Robotics-Process-Automation erfolgreich

In einem dritten Projekt wurde gemeinsam mit den Stadtwerken Bonn der Einsatz von Robotics-Process-Automation (Software-Roboter) getestet. "Der Einsatz von Robotics für klar definierte, häufig ablaufende Prozesse hat sich über den Projektverlauf sehr gut behauptet", hebt Seiferth hervor. Robotics helfe Kosten einzusparen und erleichtere die tägliche Arbeit von Mitarbeitern, die sich weniger mit Routinearbeiten beschäftigen müssen. Wegen der großen Akzeptanz dieses Projekts wurde direkt ein weiteres Robotics-Projekt mit den Stadtwerken Herne und Solingen aufgelegt. Zwei weitere, frisch gestartete Projekte sollen Fragen digitaler Fußabdrücke sowie den Einsatz von IoT-Systemen (Internet of Things) in BHKW untersuchen. (hol)