IT

Zentrale Anlaufstelle in Bayern für Opfer von Cyberattacken gegründet

Der Bayerische Verband für Sicherheit in der Wirtschaft (BVSW) will mit seinem Forum BVSW DIGITAL eine zentrale Anlaufstelle für von Cyberattacken bedrohte mittelständische Unternehmen etablieren.
02.03.2020

Eine funktionierende IT sowie Investitionen in IT-Sicherheit resultieren in keinen sichtbaren Output, ist die Erfahrung der Teilnehmer der Auftaktskonferenz.

„Trotz der steigenden Cyberattacken fehlt in Bayern eine neutrale Anlaufstelle, an die sich betroffene Unternehmen wenden können,“ sagt Boris Bärmichl, BVSW Vorstand für Digitales. „Wie bereits bei anderen Sicherheitsvorfällen auch, möchte der BVSW eine Koordinationsstelle für Opfer von Cyberattacken einrichten, die schnelle, zuverlässige und professionelle Hilfe vermittelt.“

Künftig können sich mittelständische Unternehmen aus Bayern im Ernstfall an die Beratungsstelle des BVSW wenden, die dann IT-Sicherheitsexperten vermittelt.  Das Forum BVSW DIGITAL soll damit betroffene Unternehmen sowie geeignete Systemhäuser und Forensiker zusammenbringen.

Ziel: Unterschiedliche Bereiche an einen Tisch
 

Sicherheits-Unternehmen, an die der BVSW die betroffenen Firmen weiterleitet, werden vorab durch den Verband zertifiziert.  Daneben will das Forum Unternehmen, Behörden und Politik stärker für das Thema IT-Sicherheit sensibilisieren und die Prävention verbessern. Deshalb wird der Verband regelmäßig Schulungen zu aktuellen Themen anbieten.
 
Der Verband möchte mit dem Forum sein Netzwerk im IT-Security Bereich ausbauen. „Zum Thema IT-Sicherheit gibt es eine Vielzahl von Veranstaltungen unterschiedlicher Anbieter“, ergänzt Bärmichl. „BVSW DIGITAL ist ein neutrales und übergreifendes Forum, das Entscheider aus unterschiedlichen Bereichen an einen Tisch bringt, ein breites Fachwissen bündelt und damit einen echten Mehrwert für alle Beteiligten bietet.“

Mehr Sensibilität für IT-Sicherheit gefordert

Auf der Auftaktveranstaltung am 21. Januar hatten die anwesenden Vertreter von IT-Unternehmen ihre Erwartungen an das neue Forum geäußert: Es soll beispielsweise für einen höheren Stellenwert von IT-Sicherheit gesorgt werden. Eine funktionierende IT sowie Investitionen in IT-Sicherheit resultieren in keinen sichtbaren Output und das führt nach Einschätzung der Teilnehmer zu einer geringeren Wahrnehmung der geleisteten Arbeit. Hier sei ein Arbeitskreis geplant, der das Thema vertiefe, und eine unterstützende Kampagne.
 
Ein weiterer Punkt war der Mangel an IT-Sicherheitsexperten, denn die wachsende Zahl der Cyber-Attacken und die zunehmende Professionalität der Angreifer sorgen für eine angespannte IT-Sicherheitslage weltweit. Hier plane man, ein Aus- und Weiterbildungsprogramm zu erarbeiten, das auch interessierten Quereinsteigern den Start in der Branche ermöglicht. Für diesen Zweck sucht der Verband nach Fachleuten, die bei der Gestaltung des Weiterbildungsprogramms mitwirken wollen. (sg)