Gas

Helgoland sieht große Chancen durch Wasserstoff aus Nordsee

Die einzige deutsche Hochsee-Insel Helgoland hat bereits vom Ausbau der Offshore-Windenergie stark profitiert. Nun soll die Herstellung von Wasserstoff einen neuen Schub für die Insel bringen.
06.08.2020

Helgoland setzt auf Wasserstoff.

Helgoland verspricht sich kräftige wirtschaftliche Impulse von der Erzeugung von Wasserstoff aus Windkraft auf der Nordsee. "In weniger als zehn Jahren wird grüner Wasserstoff aus der Nordsee eine Normalität und zugleich ein fester Baustein der nationalen Wasserstoffstrategie sein", sagte Bürgermeister Jörg Singer. Anlass war ein Treffen mit dem Wasserstoffbeauftragten der Bundesregierung, Stefan Kaufmann (CDU) und dem Abgeordneten Ernst-Dieter Rossmann (SPD) auf der Insel am Mittwoch. Der Besuch aus Berlin informierte sich über die nächste Generation hybrider Offshore-Windkraftanlagen.

Die langfristigen Visionen für die Entwicklung von Nordsee-Wasserstoff sehen vor, dass bis zu einer Million Tonnen auf der Nordsee erzeugt und über künstliche Inseln und ein noch zu bauendes Pipelinenetz ans Festland transportiert werden. Elektrolyseanlagen mit einer Kapazität bis zu zehn Gigawatt sollen den Wasserstoff aus der Offshore-Windenergie gewinnen. Die Initiative Aquaventus, hinter der renommierte Unternehmen stehen, will eine Strategie für die Umsetzung bis Ende 2022 entwickeln.

30 Megawatt bis 2025

In einem ersten Schritt soll bis 2025 eine Erzeugungskapazität von 30 Megawatt an Helgoland angebunden werden, das entspricht rund 2500 Tonnen Wasserstoff jährlich. Projektleiter Hanno Schnars erwartet, dass die zukunftsweisenden Offshore-Projekte weitere Impulse nach sich ziehen. "Es entsteht ein breites Aufgabenspektrum für unbemannte Luft- und Wasserfahrzeuge mit effizienten, umweltfreundlichen Antrieben", sagte er. Das könne bis zu autonomen Missionen gehen.

Schon bislang hat Helgoland stark vom Ausbau der Offshore-Windenergie auf der Nordsee profitiert. Darauf will die Insel nun aufbauen und erhält positive Signale. "Als zweitgrößter Offshore-Wind-Betreiber weltweit und als größter Akteur hier auf der Insel unterstützen wir aktiv die Wasserstoffinitiativen rund um Helgoland", erklärte Sven Utermöhlen, Vorstand der RWE Renewables. (dpa/amo)