Gas

Unternehmen fordern Verlängerung der Wasserstoffpipeline GetH2

Bundesforschungsministerin Karliczek hat den Klimahafen Gelsenkirchen besucht. Die lokale Wirtschaft braucht Wasserstoff für die Dekarbonisierung und hofft auf Rückenwind aus Berlin.
13.09.2021

Bundesministerin Anja Karliczek zu Besuch bei der Initiative Klimahafen Gelsenkirchen

Dreizehn Betriebe – verstärkt durch die IHK Nord Westfalen, den Wissenschaftspark und die Stadt Gelsenkirchen – machen sich für eine Verlängerung der vom Bund geförderten Wasserstoffpipeline GetH2 stark. Diese soll ab 2024 grünen Wasserstoff aus Norddeutschland bis nach Gelsenkirchen-Scholven transportieren, fordern die Vertreter der Initiative.  

Wie Lars Baumgürtel, geschäftsführender Gesellschafter der ZINQ-Gruppe und Sprecher der Initiative, bei einem Besuch von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek betonte, werde das Thema an den produzierenden Unternehmen nicht scheitern. Sie seien bereit, ihre Anlagen umzurüsten. Aber um klimaneutral produzieren zu können, brauche die Wirtschaft grünen Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen.

Investitionssicherheit für die Wirtschaft

Thomas Reuther, Vorstandsmitglied der Trimet Aluminium SE, wünscht sich für die zukünftigen Aktivitäten der Unternehmen vor allem Sicherheit bei der Investitionsplanung: „Die Auslegung unserer Anlagen auf 100 Prozent Wasserstoff ist machbar, aber teilweise mit erheblichen Kosten verbunden. Je eher wir uns auf zukünftige Entwicklungen verbindlich einstellen können, desto besser lassen sich diese Investitionen managen – beispielsweise im Rahmen ohnehin anstehender Investitionen für Instandhaltungen und Modernisierungen.“ Die politische Unterstützung zur Absicherung der Aktivitäten sei deshalb unabdingbar, fordert er in einer Mitteilung für die Presse.

Oberbürgermeisterin Karin Welge betonte die Bedeutung des Vorhabens für die Stadt und die Region: „Durch die frühe Anbindung an grünen Wasserstoff und das engagierte Handeln der mittelständischen Industrie kann der Klimahafen Gelsenkirchen zum Modell für andere Gewerbegebiete werden“.

Karliczek macht Hoffnung

Anja Karliczek stellte die Förderung von Machbarkeitsuntersuchungen und Wirtschaftlichkeitsprüfungen sowie die Unterstützung der Initiative bei Infrastrukturanliegen und Fragen zur Marktentwicklung grünen Wasserstoffs in Aussicht. Die Verlängerung der geförderten Wasserstoffpipeline GetH2 bis in den Stadthafen befürwortete die Ministerin ebenfalls.

Mit einem kurzfristigen Umstieg auf ein wasserstoffreiches Energiegas der Kokerei Prosper könnten allein vier Unternehmen der Initiative bis zu 8000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Mit grünem Wasserstoff aus dem Projekt „GetH2 Nukleus“ über einen Anschluss an die GetH2-Pipeline würden die Emissionen für Prozesswärme in diesen Unternehmen um weitere 23.000 Tonnen praktisch auf null gesenkt werden, heißt es in der Mitteilung. Insgesamt haben sich 13 Unternehmen der im Mai gestarteten Initiative angeschlossen, darunter die Uniper Energy Sales GmbH. (amo)