Gas

Wasserstoff als Perspektive für Thüringer Biogasanlagen

Der Freistaat sorgt sich um die Zukunft "seiner" Biogasanlagen und will das Potenzial von Geschäftsmodellen rund um Wasserstoff ausloten. Deshalb fördert das Umweltministerium Machbarkeitsstudien für Pilotanlagen.
17.08.2020

Das Umweltministerium greift den Betreibern von Biogasanlagen unter die Arme.

Das Thüringer Umweltministerium will Landwirten dabei helfen, ihre Biogasanlagen auch in Zukunft wirtschaftlich zu betreiben. Dabei setzt das Haus auch auf Wasserstoff, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Demnach will das Umweltministerium des Freistaats sich mit der Thüringer Landgesellschaft, ThEGA, ThEEN, dem Thüringer Bauernverband und dem Thüringer Biogasinstitut zusammentun, um neue Geschäftsfelder für die Betreiber zu untersuchen.

"Wir werden gemeinsam förderwürdige Projekte erarbeiten und umsetzen, um Wasserstoff in den Markt zu bringen. Entscheidend ist am Ende, dass grüner Wasserstoff wirtschaftlich eingesetzt und regional angewendet wird. Ich bin optimistisch, dass Biogas und Wasserstoff in der Landwirtschaft eine wichtige Rolle spielen werden. Denn hier verzahnen sich Klimaschutz und regionale Wertschöpfung", erläutert Umweltstaatssekretär Olaf Möller.

Zuschüsse vom Land

Derzeit nimmt das Thüringer Biogasinstitut laut Mitteilung drei Anlagen im Land mit Blick auch auf Wasserstoff unter die Lupe. Dafür fließen aus dem Förderprogramm "Solar Invest" rund 25.000 Euro. Erste Ergebnisse werden Ende des Jahres erwartet. Neben den jeweiligen technischen Voraussetzungen steht die Suche nach Abnehmern des produzierten Wasserstoffes und damit die Schaffung regionaler Wertschöpfungsketten im Fokus.

So könnte eine wasserstoff-produzierende Bioenergieanlage die H2-Modellregion Schwarzatal versorgen. Für das Pilotprojekt zwischen Rottenbach und Katzhütte geht es perspektivisch um mehr als den Wasserstoffzug, der ab 2023 regulär fahren soll. Biogas bzw. Wasserstoff sollen dort auch Nahverkehrs-Busse antreiben und für Gebäudewärme bzw. -kälte sorgen. Regional und grün erzeugt, bietet Wasserstoff große Wertschöpfungspotenziale für die Region. (amo)