Der Darmstädter Energieversorger Entega errichtet erstmals eine schwimmende Photovoltaikanlage (Floating-PV) auf einem Baggersee in Riedstadt-Crumstadt (Südhessen). "Die Vorteile von Solarkraftwerken auf Gewässern sind immens", sagt Jannes Kreis, Geschäftsführer der Entega-Tochter Energy Project Solutions (EPS), die die Anlage realisieren wird.

Auch Riedstadts Bürgermeister Marcus Kretschmann ist begeistert. "Die Büchnerstadt Riedstadt setzt sich auf vielen Wegen für den Ausbau erneuerbarer Energien ein und ich freue mich sehr, dass diese innovative Technik hier bei uns erstmals in der Region zum Einsatz kommt."

1,3 Mio. Euro

Die Floating-PV-Anlage in Crumstadt-Riedstadt soll auf einem Baggersee der Waschkieswerk Crumstadt GmbH & Co. KG entstehen. Geplant ist eine Fläche von 4320 Quadratmetern. Baubeginn soll im Sommer 2023 sein.

Die Investitionskosten liegen nach Unternehmensangaben bei 1,3 Mio. Euro. Im ersten Bauabschnitt hat die Anlage eine Leistung von rund 930 kWp. 1660 Solarmodule sollen jährlich etwa 950 Megawattstunden Ökostrom (MWh) leisten.

Kieswerke besonders geeignet

65 Prozent der Strommengen verwendet das Kieswerk direkt vor Ort. Die restliche Menge wird in das Verteilnetz der e-netz Südhessen eingespeist. Wegen der Größe des Baggersees sei geplant, die Anlage in den nächsten Jahren zu erweitern.

"Gerade energieintensive Kieswerke eignen sich optimal für schwimmende PV-Anlagen, weil die Sonne vornehmlich dann scheint, wenn Kies und Sand abgebaut werden", sagt Kreis.

Schwimmende Solaranlagen haben demnach viele Vorteile: Es bestehen insbesondere bei Baggerseen, die für die Öffentlichkeit gesperrt sind, keine konkurrierenden Nutzungsmöglichkeiten wie bei Ackerflächen oder bei geplanten Baugebieten. Die PV-Anlagen sind durch die Kühlung des Wassers im Vergleich zu Freiflächen- oder Dachanlagen zudem ertragsreicher. (jk)