Strom

Klimaziele: 3,7 GW Windleistung fehlen

Der BDEW hat berechnet, wie viel Leistung bei Wind an Land zugebaut werden müsste, damit es nicht zu einer Ökostromlücke kommt.
21.08.2020

Immer wieder warnen Experten vor der drohenden Ökostromlücke. Um das zu vermeiden, braucht es mehr Erneuerbare.

Die neuste Berechnung des BDEW beweist einmal mehr ein altbekanntes Problem. Deutschland droht in den nächsten Jahren eine Ökostromlücke, wenn die Erneuerbaren, vor allem Wind und Solar nicht stärker ausgebaut werden. Insgesamt

Insgesamt 3,7 GW an Windkraftleistung müssten jährlich an Land dazukommen, um das 65-Prozent-Ziel der Bundesregierung zu erreichen, so der BDEW. Eine Marke von der die aktuellen Zubauzahlen meilenweit entfernt sind:  Vergangenes Jahr sind hingegen nicht einmal 0,9 GW Leistung neu installiert worden.

Und auch dieses Jahr setzt sich die Windkrise fort. Bisher waren alle vier Ausschreibungen bis Juli deutlich unterzeichnet. Teilweise wurde nicht einmal die Hälfte der ausgeschriebenen Menge bezuschlagt.

Die Hoffnungen von Kerstin Adreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung liegen nun in der bevorstehenden EEG-Novelle: „Die Novellierung des EEG bietet der Bundesregierung die Gelegenheit, das 65-Prozent-Ziel in konkrete Ausbaupfade zu übersetzen und bestehende Hemmnisse für den Ausbau der Windenergie an Land zu beseitigen.“

Neben der Verbesserung der regulatorischen Rahmenbedingungen gehe es aber auch darum, die Akzeptanz der Bürger zu gewinnen: „Die Mehrheit in unserem Land befürwortet den weiteren Ausbau der Windkraft an Land. Um auch die Kritiker zu überzeugen, müssen die Vorteile einer nachhaltigen Energieversorgung wieder stärker in den Fokus rücken“, sagt Andreae. Außerdem müsse deutlich werden, dass die Energiewende den Menschen vor Ort konkrete Vorteile bringt: „Eine finanzielle Beteiligung der Kommunen am Bau von Windenergieanlagen ist ein wichtiger Schritt für mehr Teilhabe und damit mehr Akzeptanz.“

Die nächste Ausschreibung für Wind an Land findet am 1. Oktober statt. (lm)