Strom

"Geschichte geschrieben": Stadtwerke in Ludwigsburg nun alleinige Netzbetreiber

Seit Kurzem ist der Ludwigsburger Kommunalversorger komplett für das Stromnetz der Stadt zuständig. Vorausgegangen waren vier Jahre Entflechtungsarbeiten.
20.01.2021

Ein wichtiger Baustein der Netzübernahme: (von links) SWLB-Abteilungsleiter Stromnetze, Stefan Pruß, Geschäftsführer Johannes Rager und Bereichsleiter Strom und Telekommunikation, Holger Grahl, vor der neuen Trafostation an der Seeschloßallee in Eglosheim.

Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB, Baden-Württemberg) sind nun alleiniger Stromnetzbetreiber in der 90.000-Einwohner-Stadt. "Damit schreiben [wir] ein Stück Stadtgeschichte", teilt Geschäftsführer Johannes Rager mit. Denn es sei das erste Mal, dass die SWLB Stromnetzbetreiber in ganz Ludwigsburg seien.

Wie das Kommunalunternehmen ausführt, würden seit Ende Dezember die Domäne Monrepos sowie die drei Stadtteile Hoheneck, Neckarweihingen und Oßweil mit Strom versorgt. Die SWLB hätten die entsprechenden Netze vom Frankfurter Netzbetreiber Syna übernommen.

Vier Jahre Entflechtungsarbeiten

Damit seien die Stadtwerke nun für Stromnetzbetrieb, Netzführung und Plaung sowie Durchführung von Netzbaumaßnahemn zuständig. Auch Baumaßnahmen in Transformationstationen fielen in ihre Zuständigkeit. Ferner würden sie in Ludwigsburg Hausanschlüsse herstellen, Stromzähler neu setzen und auswechseln sowie Photovoltaik-Anlagen und E-Ladesäulen anmelden.

Die für die Netzübernahme notwendigen Entflechtungsarbeiten seien sukzessive in den vergangenen vier Jahren eingeleitet und durchgeführt worden, teilen die SWLB mit. Die Kosten dafür beziffert die SWLB mit rund 1,4 Millionen Euro.

"Licht ging keines aus"

2012 hatten die SWLB von den Städten Ludwigsburg und Kornwestheim die Stromkonzessionen zugesprochen bekommen. Zu Beginn des Jahres 2014 überging ein Teil der Stromnetzversorgung von Netze BW an den kommunalen Versorger in Ludwigsburg. Nach umfangreichen Verhandlungen mit der Syna starteten die Stadtwerke 2016 mit ersten Netzentflechtungen für die vier verbliebenen Ortsteile.

"Unser vorrangiges Ziel war, dass unsere Kunden vom Netzübergang nichts mitbekommen", erklärt Stefan Pruß, Abteilungsleiter für Bau und Betrieb Strom und Straßenbeleuchtung. "So war es dann auch: Licht ging keines aus." (ab)