Strom

Vergleichsportal: Neuer Hartz-IV-Satz deckt Stromkosten nicht

Laut einer Analyse von Verivox wird die Tarifentwicklung nicht ausreichend berücksichtigt.
30.08.2020

Die Stromkosten eines Ein-Personen-Haushalts mit einem Verbrauch von 1500 kWh betragen im Schnitt 43,17 Euro im Monat.

Der Hartz-IV-Satz für das kommende Jahr enthält einer Berechnung des Vergleichsportals Verivox zufolge erneut zu wenig Geld für Stromkosten. Im Schnitt sei die Strompauschale um 22 Prozent zu niedrig angesetzt, Alleinlebenden fehlten damit im Schnitt 94 Euro pro Jahr, heißt es in der Analyse, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Zum neuen Jahr soll der Regelsatz für einen alleinstehenden Erwachsenen um mindestens 7 Euro auf 439 Euro pro Monat steigen – es dürfte noch eine Erhöhung geben, wenn die jährliche Lohn- und Preisentwicklung berücksichtigt wird. Von den 439 Euro seien 35,30 Euro zur Begleichung der Stromkosten vorgesehen, erklärte Verivox. Die Stromkosten eines Ein-Personen-Haushalts mit einem Verbrauch von 1500 Kilowattstunden beliefen sich im deutschen Schnitt aber auf 43,17 Euro im Monat. 

Regional große Unterschiede

Noch größer werde die Lücke, wenn Haushalte Strom aus der Grundversorgung bezögen statt eines günstigeren Tarifs, dann lägen die Kosten im Schnitt bei monatlich 48,75 Euro, und es fehlten im Jahr gut 161 Euro. Dabei gebe es regional aber große Unterschiede.

Das Vergleichsportal kritisiert, dass der fehlende Betrag zur Deckung der Stromkosten wachse. Seit der Einführung von Hartz IV im Jahr 2005 sei der Regelsatz um rund 27 Prozent gestiegen, die Strompreise hätten sich im gleichen Zeitraum aber um durchschnittlich 61 Prozent erhöht – in der Grundversorgung sogar um 78 Prozent. (dpa/hil)