Kohleausstieg: Aachener Fernwärme wird grün

Vertreter der Unternehmen bei der Vetragsunterzeichnung.
RWE
Von Daniel Zugehör
Aachen wird künftig seine Fernwärme mit Energie aus der Müllverbrennungsanlage (MVA) Weisweiler erzeugen. Ab 2029 soll Abwärme der MVA Weisweiler die Wärmeerzeugung mittels Kohle ablösen. Zum 1. April 2029 wird der letzte Block des Braunkohlekraftwerks Weisweiler im Zuge des Kohleausstiegs vom Netz gehen.
Dies vereinbarten jetzt die Stadtwerke Aachen (Stawag), die MVA Weisweiler sowie RWE Power. Die Partner hätten entsprechende Kooperationsverträge unterzeichnet, teilten sie mit.
Millionen Euro für das Klima
Demnach plant die MVA Weisweiler, rund 65 Millionen Euro in eine neue Turbine zur Kraft-Wärme-Kopplung zu investieren. Diese soll die bei der Müllverbrennung entstehende Energie in Dampf und Strom umwandeln.
Bei einer geplanten Leistung von 95 Megawatt soll die Turbine jährlich etwa 300 Gigawattstunden Wärme liefern – ein Volumen, das dem bisherigen Beitrag des Braunkohlekraftwerks entspricht. "Wir verbessern unseren energetischen Wirkungsgrad auf das Doppelte und reduzieren zudem die Wärmeverluste über den Kühlturm erheblich", sagte Andreas Fries, Technischer Geschäftsführer der MVA.
Stawag-Vorstand Christian Becker sieht in der Vertragsunterzeichnung einen Meilenstein: "Unser Ziel ist es, die Fernwärme nicht nur für mehr Menschen verfügbar zu machen, sondern sie auch möglichst klimafreundlich zu produzieren." Zusätzlich zur Abwärmenutzung aus der MVA setzt die Stawag auf Tiefengeothermie, Thermalquellen und weitere nachhaltige Wärmequellen.
Beitrag zum Strukturwandel
Auch RWE betont die Bedeutung des Projekts für den Strukturwandel. "Mit dem Vertrag sichern wir gemeinsam mit unseren Partnern nicht nur die Wärmeversorgung nach dem Kohleausstieg am traditionsreichen Energiestandort Weisweiler. Damit leisten wir auch einen weiteren Beitrag für die Region im Strukturwandel", erklärte Lars Kulik, Vorstandsmitglied der RWE Power.