Wärme

Pilotvorhaben zur kommunalen Wärmeplanung im Landkreis Lörrach

Der baden-württembergische Landkreis Lörrach erstellt eine interkommunale Wärmeplanung. Das Land unterstützt das Pilotvorhaben finanziell.
28.08.2020

Mit einer interkommunalen Wärmeplanung soll im Landkreis Lörrach eine klimaneutrale Wärmeversorgung vorangebracht werden.

Das Land Baden-Württemberg beteiligt sich mit rund 622.000 Euro an der "Unternehmensunabhängigen interkommunalen Wärmeplanung für den Landkreis Lörrach", teilte das Umweltministerium am Freitag in einer Presseerklärung mit. Das Pilotvorhaben gehe auf die Initiative der dortigen Landrätin, Marion Dammann, zurück.

Mit dem Verbundprojekt soll für den gesamten Landkreis eine Wärmeplanung erstellt werden. Der Landkreis und die beteiligten Kommunen wollten so eine gemeinsame Grundlage für einen mit den ambitionierten Klimaschutzzielen kompatiblen Umbau der Wärmeversorgung schaffen, heißt es in der Pressemitteilung.

Weitgehend klimaneutrale Wärmeversorgung auf kommunaler Ebene

"Um unsere energiepolitischen Ziele erreichen zu können, brauchen wir eine weitgehend klimaneutrale Wärmeversorgung auf der kommunalen Ebene", erklärte Umweltminister Franz Untersteller (Grüne). Der Landkreis Lörrach gehe hier mit gutem Beispiel voran. Er übernehme Verantwortung für ein besseres Klima und ermögliche mit dem interkommunalen Projekt auch kleineren Gemeinden eine zukunftsweisende Wärmeversorgung, so Untersteller.

Das Pilotvorhaben des Landkreises Lörrach mache deutlich, dass das Instrument der kommunalen Wärmeplanung auf kommunaler Ebene als wichtig und zielführend erachtet werde, so der Minister weiter. "Das bestätigt mich in meiner Entscheidung, die größeren Städte im Land im neuen Klimaschutzgesetz dazu zu verpflichten, in den nächsten Jahren eine Wärmeplanung für ihr gesamtes Gemeindegebiet aufzustellen", wird Untersteller zitiert.

Synergien einer landkreisweiten Wärmeplanung

"Für die umfangreiche Förderzusage des Landes sind wir sehr dankbar. Damit wird die engagierte Klimaschutzarbeit sowohl des Landkreises als auch seiner Städte und Gemeinden anerkannt, auf die wir mit dem Projekt aufbauen wollen", sagte die Lörracher Landrätin Marion Dammann.

In dem Verbundprojekt soll untersucht werden, welche Vorteile und Synergien eine landkreisweite Wärmeplanung sowohl in der Planungs- und Konzeptphase als auch für die spätere Umsetzung mit sich bringt. Für das Umweltministerium stünden im Vordergrund insbesondere Erkenntnisse zu der Frage, wie die großen Potenziale im ländlichen Raum genutzt werden können, um die hohen Wärmebedarfe in den Städten zu decken, heißt es in der Pressemitteilung.

Erfahrungen sollen in einen Leitfaden sowie Förderprogramme einfließen

Zudem sollen Erkenntnisse zur Wärmeplanung für bestimmte Siedlungsstrukturen, zur optimalen organisatorischen Abwicklung auf verschiedenen Verwaltungsebenen sowie zu den Potenzialen der jeweiligen erneuerbaren Energien zur Wärmenutzung gewonnen werden.

Die im Vorhaben des Landkreises Lörrach gewonnenen Erfahrungen sollen unter anderem in einen "Leitfaden Kommunale Wärmeplanung" sowie in weitere Förderprogramme einfließen, teilte das Umweltministerium mit. (hcn)