Wärme

Worms: EWR investiert 5 Mio. Euro in neues Fernwärmenetz

Im Wormser Stadtteil Ibersheim sollen Verbraucher schon bald mit grüner Wärme versorgt werden. Im kommenden Jahr soll mit dem Bau der neuen Heizzentrale begonnen werden.
23.06.2021

EWR lässt sich den Fernwärmeausbau einiges kosten.

EWR plant den Bau eines Fernwärmenetzes im Wormser Stadtteil Ibersheim und damit Investitionen in Höhe von rund fünf Millionen Euro. „Damit haben alle Ibersheimer die Möglichkeit, energieeffizient, sparsam und nachhaltig zu heizen“, betont Oberbürgermeister Adolf Kessel in einer Mitteilung des Unternehmens. Zusammen mit Ortsvorsteher Daniel Belzer unterstützt er die Planungen seit der ersten Idee im letzten Jahr. Für EWR-Vorstand Stephan Wilhelm ist der Ausbau ein Modellprojekt, das auch auf andere Gemeinden übertragen werden soll.

Ibersheim verfügt wie andere rheinhessische Gemeinden auch nicht über ein Erdgasnetz. Hausbesitzer greifen daher auf netzunabhängige, meist fossile Energieträger zurück. „Das bedeutet gleichzeitig meist eine höhere CO2-Belastung“, erläutert Projektleiter Marcus Wagner in der Mitteilung. In der Ibersheimer Heizzentrale werde das als Brennstoff eingesetzte Erdgas nahezu vollständig zu Wärme und Strom umgewandelt. Im Vergleich zu der herkömmlichen Energieerzeugung würden dadurch wertvolle Ressourcen geschont und die Umwelt entlastet. Der gesamte Ort habe bei einer Anschlussquote von 70 Prozent eine potenzielle Ersparnis von über 700.000 Kilogramm CO2 pro Jahr gegenüber Öl.

Suche nach potenziellen Kunden

Bis zum Herbst will Vertriebsvorstand Udo Beckmann Vorverträge mit Interessenten abschließen, damit der Bau der Heizzentrale möglichst bald entschieden werden kann. „Sobald wir sicher sind, auf genügend Resonanz zu stoßen, starten wir.“

2022 soll die Heizzentrale in der Hammer Straße gebaut werden, im Frühjahr sind dann nach Unternehmensangaben die ersten Anschlüsse ans Fernwärmenetz möglich. Der im Blockheizkraftwerk erzeugte Strom werde nach dem Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz ins öffentliche Stromnetz eingespeist.  Für Ortsvorsteher Daniel Belzer steigt damit die Attraktivität seines Stadtteils, auch weil EWR zusätzlich kostenlose Leerrohre für den späteren Glasfaser-Hausanschluss verlegt. (amo)