Abfallwirtschaft

Entsorgungspreise: Musterklage in NRW

In Nordrhein-Westfalen gibt es laut dem Bund der Steuerzahler bei den Kosten für Müll und Abwasser bis zu 1000 Euro Unterschied. Die Organisation will das gerichtlich prüfen lassen.
05.08.2020

Insgesamt betrachtet sind die Müll- und auch die Abwassergebühren in NRW in den vergangenen Jahren stabil geblieben.

Die Gebührenzahler in Nordrhein-Westfalen werden weiterhin mit extrem unterschiedlichen Kosten für Abwasser und Müll zur Kasse gebeten. Das geht aus dem am Dienstag in Düsseldorf vorgestellten Gebührenvergleich 2020 des Bundes der Steuerzahler hervor.

So zahlt ein Vier-Personen-Musterhaushalt demnach in Reken im Kreis Borken nur 246 Euro pro Jahr an Abwassergebühren – in Waldbröl im Oberbergischen Kreis dagegen 1000 Euro mehr. Ähnlich groß sind die Unterschiede beim Abfall: In Münster zahlt der Musterhaushalt gut vier Mal mehr für die 14-tägige Leerung von insgesamt 240 Litern Rest- und Biomüll (rund 641 Euro) als in Kaarst oder in Mechernich (rund 146 Euro).

Keine Entscheidung in diesem Jahr

In einem Verfahren vor dem Oberverwaltungsgericht in Münster versuche der Steuerzahlerbund derzeit in zweiter Instanz Verbesserungen für die Gebührenzahler zu erstreiten, berichtete der Landesvorsitzende Rik Steinheuer. In diesem Jahr sei allerdings noch nicht mit einer Entscheidung zu rechnen.

Über das ganze Land betrachtet haben sich die Müll- und Abwassergebühren für Privathaushalte in NRW der Auswertung zufolge indes «auf hohem Niveau stabilisiert». Im Landesdurchschnitt zahle ein Vier-Personen-Musterhaushalt etwa 270 Euro für die 14-tägige Leerung der üblichen Tonnen. Im vergangenen Jahr seien es mit 263 Euro fast genauso viel gewesen. Auch die Abwassergebühren blieben mit 726 Euro für denselben Durchschnittshaushalt stabil (2019: 723 Euro). (dpa/hp)