Abfallwirtschaft

Historische Städte kämpfen gegen Plastikmüll

Der Tourismus in den schönen Städten Europas hat auch seine Schattenseiten. Dazu gehören Unmengen von Einweg-Plastikflaschen und -geschirr. Im September startet ein Netzwerk zum Austausch über Best-Practice-Lösungen.
28.08.2020

Das Projekt zur Abfallvermeidung wird von der EU gefördert.

 

Europa hat rund 500 Millionen Einwohner und zieht darüber hinaus Touristen aus aller Welt an. Nicht alle entsorgen ihren Abfall ordnungsgemäß, Einweg-Plastikflaschen und -geschirr landen in städtischen Gewässern oder bleiben am Straßenrand liegen. Dabei stellen besonders Kunststoffabfälle eine enorme Herausforderung dar. Bestehende Strategien im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft zur Wiederverwendung oder zum Recycling scheitern oft.

Viele europäische Städte haben bereits begonnen, die Probleme anzugehen. Um Erfahrungen und bewährte Verfahren auszutauschen, startet das von der EU geförderte Forschungsprojekt Bio-Plastics Europe das Netzwerk „Historic Cities Against Plastic Waste“, kurz HISCAP. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf Städten, die vom Kulturerbe geprägt sind und daher Gebäude und städtische Infrastruktur von historischem oder architektonischem Wert vorweisen.

Austausch von Erkenntnissen

Mitglieder des Netzwerks sind unter anderem die Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg und Bio-Plastics Europe. In regelmäßigen virtuellen Treffen können die Teilnehmer von neuesten Erkenntnissen und effektiven Lösungsansätzen profitieren, um der Kunststoffabfälle in ihren Städten Herr zu werden. Darüber hinaus können Städte über diese Plattform ihre eigenen Erfolgsgeschichten über Müllvermeidung und -verwertung mit europaweiter Reichweite darstellen.

Das erste HISCAP-Treffen findet am 17. September 2020 von 10 bis 12 Uhr online statt. Es werden aktuelle Best Practices vorgestellt: „Lessons learned“ aus der litauischen Stadt Neringa auf der Kurischen Nehrung, Einblicke in das bewährte Pfanderstattungssystem im estnischen Tallinn sowie Erfahrungen und Erkenntnisse des Unternehmens Plasta in Vilnius/Litauen, größter Polyethylen-Hersteller im Baltikum und einer der größten Polyethylen-Recycler und Hersteller von Kunststoffprodukten in Europa. (hp)