Entsorgung

Digitaler Handelsplatz für Bauabfälle

Eine neue Plattform erleichtert das „Partner-Matching“ für Anbieter und Entsorger. Sie unterstützt auch bei der Erfüllung der Ersatzbaustoffverordnung.
17.08.2022

Kommunale und private Entsorger können auf der Plattform Angebote beispielsweise für Bauschutt erstellen.

 

Derzeit werden in Deutschland in der Bauindustrie jährlich 500 Mio. Tonnen Primärrohstoffe verarbeitet. Viel Material wird entsorgt: laut Umweltbundesamt circa 200 Mio. Tonnen pro Jahr. Dabei handelt es sich überwiegend um Boden und Bauschutt. Trotz lautem Bekenntnis zum Wandel von einer Abfall- zur Kreislaufwirtschaft gibt es in der Branche kaum innovative Ansätze.

Doch die Deponiekapazitäten werden immer knapper und teurer. Auch der Gesetzgeber macht Druck: Die ab August 2023 geltende Ersatzbaustoffverordnung stellt hohe Anforderungen an eine Wiederverwendung mineralischer Abfälle.

Schlankere Prozesse

Das junge Start-up Boden & Bauschutt will an dieser Situation etwas ändern. Es hat eine Plattform entwickelt, auf der Erzeuger und Entsorger von mineralischen Abfällen schneller zueinander finden. Zielgruppe sind Bau- und andere Unternehmen, die Betonbruch, Straßenaufbruch, Schlacken, Schlämme und ähnliche Reststoffe entsorgen wollen und dafür Dienstleister suchen, die das für sie erledigen. Der Service ist für sie kostenlos.

Die Abfallverwerter können über die Plattform Angebote erstellen. Bei einer erfolgreichen Vermittlung zahlen sie eine Provision in Höhe von drei Prozent. Nach Aussagen des jungen Unternehmens amortisieren sich diese Kosten in der Regel rasch durch die Verschlankung der eigenen Prozesse. (hp)