Entsorgung

EU: Deutlich mehr Verpackungen müssen künftig recycelbar sein

Darauf haben sich Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Länder in Brüssel verständigt: Bis 2040 soll der Verpackungsmüll schrittweise verringert werden.
05.03.2024

In den vergangenen zehn Jahren ist die Menge der Verpackungsabfälle in der EU um fast 25 Prozent gestiegen.

 

In der EU müssen künftig deutlich mehr Verpackungen recycelbar sein. Darauf verständigten sich Unterhändler des Europaparlaments und der EU-Länder am Montagabend in Brüssel, wie sie mitteilten. Bestimmte Einweg-Verpackungen wie etwa für unverarbeitetes frisches Obst und Gemüse oder Einzelverpackungen beispielsweise für Zucker sollen ab 2030 verboten sein, teilte das Parlament weiter mit.

Mit den neuen Regeln soll auch ein Pfandsystem für Einwegplastikflaschen und Aluminiumdosen kommen. Ziel ist, dass 90 Prozent dieser Getränkeverpackungen getrennt gesammelt werden. Länder, die bereits erfolgreich sammeln, sollen von der neuen Vorschrift ausgenommen sein.

Weitere starke Zunahme befürchtet

Verpackungsmüll ist in der EU ein großes Problem. Obwohl die Recyclingquoten gestiegen sind, wächst die Menge der Verpackungsabfälle schneller als das Recycling. In den vergangenen zehn Jahren ist die Menge der Verpackungsabfälle nach Angaben der EU-Länder um fast 25 Prozent gestiegen. Es werde erwartet, dass sie bis 2030 um weitere 19 Prozent zunehmen wird, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden. Für Kunststoffverpackungsmüll wird den Angaben nach bis 2030 ein Anstieg von 46 Prozent erwartet.

Nach jüngsten Zahlen der EU-Statistikbehörde Eurostat gab es im Jahr 2021 in der EU 188,7 Kilogramm Verpackungsmüll pro Einwohner. Ziel ist es, den Verpackungsmüll in der Staatengemeinschaft bis 2040 schrittweise um mindestens 15 Prozent im Vergleich zu 2018 zu reduzieren. Bis 2030 sollen es fünf Prozent weniger sein, zehn Prozent bis 2035.

Formale Annahme steht noch aus

Grundlage der Verhandlungen war ein Gesetzesvorschlag der EU-Kommission aus dem Jahr 2022. Die neuen Regeln müssen noch von den Ländern und dem EU-Parlament formell angenommen werden. Sie sollen dann 18 Monate nach ihrem Inkrafttreten gelten.

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) äußerte sich positiv. «Der historische Höchststand bei Verpackungsabfällen kann nur durch eine stringente Abfallvermeidung und die Förderung von Wiederverwendung und Recycling verringert werden», sagte Vizepräsident Patrick Hasenkamp. (dpa/hp)