Entsorgung

Größere Städte kämpfen mit immer mehr Abfall

Mülleimer quellen über und an Straßenrändern türmt sich der Sperrmüll – in Niedersachsen und Bremen sind vor allem große Städte von dem Problem betroffen.
24.02.2022

Ein aha-Mitarbeiter bei der Entsorgung von Leichtverpackungen

 

In größeren Städten in Niedersachsen und Bremen haben die Abfallmengen im öffentlichen Raum zuletzt zugenommen. Die Servicebetriebe der Städte machen in einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur teilweise die Corona-Pandemie dafür verantwortlich. In kleineren Städten scheint das Müllaufkommen kein Problem zu sein.

Neben überquellenden Mülleimern stellen die Entsorgungsunternehmen in größeren Städte auch vermehrt Müllablagerungen an Straßenrändern und in Wäldern fest. «Wilder Müll in der Landschaft nimmt zu», sagte etwa eine Sprecherin des Zweckverbandes Abfallwirtschaft in der Region Hannover (aha). So sei in der Stadt Hannover die Zahl der abgeräumten Müllstellen von 16.577 und 912 Tonnen im Jahr 2019 auf 26.727 und 1309 Tonnen im Jahr 2021 gestiegen. Im Umland der Landeshauptstadt sei die Lage ähnlich. Laut aha wurde deshalb das Personal aufgestockt.

Anstieg um 50 Prozent in zehn Jahren

Andere große Städte berichten ebenfalls über Probleme mit wachsenden Abfallmengen. In der Stadt Bremen sei beispielsweise die von den Stadtreinigern (DBS) beseitigte Menge von 1561 Tonnen im Jahr 2019 auf 2123 Tonnen im Jahr 2020 gestiegen. Einen Großteil des Mülls machen laut DBS To-go-Verpackungen aus, «die insbesondere durch die Corona-Pandemie enorm zugenommen haben». Wilde Müllablagerungen hätten sich seit dem Jahr 2014 verdreifacht. Das habe zu jährlichen Kosten von einer Million Euro geführt.

Auch der Osnabrücker Servicebetrieb berichtet von einer Müllzunahme – kann aber keine Zahlen nennen. In Lüneburg hat die Stadtreinigung im vergangenen Jahr 207 Tonnen Müll eingesammelt. «Das ist ein trauriger Rekord», sagte der Geschäftsführer der Stadtreinigung, Lars Strehse. In den vergangenen zehn Jahren sei das Müllaufkommen um über fünfzig Prozent gestiegen. Deshalb habe die Stadtreinigung ihren Einsatz im Innenstadtbereich ausgeweitet.

Veränderung mit den Jahreszeiten

In Göttingen werden jährlich rund 280 Tonnen Müll im öffentlichen Raum eingesammelt. Das Niveau ist laut den Göttinger Entsorgungsbetrieben (GEB) in etwa gleichbleibend. Das Müllaufkommen verändere sich mit der Jahreszeit. Der meiste Abfall entstehe im Sommer. Oft handelt es sich dabei um große Verpackungen – etwa Pizzakartons, die nicht zusammengefaltet werden und so die Mülleimer verstopfen, wie eine GEB-Sprecherin mitteilte. (dpa/hp)