Karriere

Arbeitsmarkt bleibt stabil

Trotz leichter Abkühlung zeigt sich die Beschäftigungsdynamik in Deutschland widerstandsfähig. Auch international ist der Arbeitsmarkt robust, allerdings steht der Energiesektor unter Druck.
17.09.2024

Der IT-Sektor verzeichnet das stärkste Wachstum mit einem NBA von 44 Prozent.

Die Einstellungsabsichten deutscher Unternehmen bleiben stabil. Der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick (NBA) liegt aktuell bei 22 Prozent und verzeichnet damit einen Rückgang um nur 1 Prozentpunkt gegenüber dem Vorquartal sowie um 2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Das sind die Ergebnisse des ManpowerGroup-Arbeitsmarktbarometers für das vierte Quartal 2024.

"Insgesamt zeigt sich der deutsche Arbeitsmarkt grundsätzlich stabil, allerdings mit Signalen für eine vorsichtigere Planung der Unternehmen angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten", sagt Iwona Janas, Country Manager der ManpowerGroup Deutschland. "Die Kombination aus anhaltend hoher Inflation, nachlassender Produktion und gestiegener Arbeitslosigkeit sorgt für eine abwartende Haltung bei den Unternehmen.“

Energiesektor fällt ab 

Der Energie- und Versorgungssektor verzeichnet als Ausreißer starke Schwankungen und fällt aufgrund geopolitischer Spannungen, schwankender Ölpreise und neuer Nachhaltigkeitsvorschriften auf einen NBA von minus fünf Prozent.

Dagegen ist die Informationstechnologie im vierten Quartal der am stärksten wachsende Sektor mit einem NBA von 44 Prozent, einem Anstieg um 18 Punkte gegenüber dem Vorquartal. Deutschland belegt damit weltweit Platz sieben in diesem Bereich. Auch die Branchen Transport, Logistik & Automotive (NBA 31 Prozent) sowie Konsumgüter & Dienstleistungen (NBA 30 Prozent) entwickeln sich hinsichtlich der Einstellungserwartungen positiv.

Mittelständische Unternehmen besonders optimistisch

Mittelgroße Unternehmen (250 bis 999 Mitarbeitende) sind mit einem NBA von 31 Prozent besonders optimistisch, ein Anstieg um sieben Punkte zum Vorquartal und Vorjahr. Kleinstunternehmen (< 10 Mitarbeitende) und kleine Unternehmen (10 bis 49 Mitarbeitende) sind pessimistischer, mit einem NBA von 19 bzw. 13 Prozent. Bei diesen sank der NBA um vier bzw. sieben Punkte. 

Das Ruhrgebiet bleibt mit einem NBA von 36 Prozent die Region mit den besten Einstellungsabsichten, trotz eines Rückgangs um 19 Punkte seit dem letzten Quartal. München hebt sich ebenso mit einem positiven Trend hervor und verzeichnet einen Zuwachs von neun Punkten, was die Einstellungsbereitschaft dort auf 20 Prozent anhebt. 

Arbeitgeber künftig am längeren Hebel

In Zusatzerhebungen befragte die ManpowerGroup Unternehmen zu Machtverhältnissen in Gehaltsverhandlungen, flexiblen Arbeitszeiten und Arbeitsort. 58 Prozent der Arbeitgeber sehen zukünftig den Verhandlungsvorteil bei sich, besonders bei Gehältern und Arbeitsorten (jeweils 59 Prozent), etwas weniger bei flexiblen Arbeitszeiten (56 Prozent). (bs)