Die beliebtesten Homeoffice-Tage liegen direkt vor und nach dem Wochenende
Über alle Wirtschaftszweige hinweg wird Homeoffice in etwa 64 Prozent der Unternehmen genutzt. In einer Umfrage des ifo Instituts unter mehr als 9000 Unternehmen entpuppte sich dabei der Freitag als der beliebteste Homeoffice-Tag. Allerdings unterschieden sich die Zahlen je nach Branche: In Industrie-Unternehmen arbeiten 66 Prozent der Angestellten kurz vorm Wochenende lieber von zu Hause aus. Bei den Dienstleistern sind es ebenfalls hohe 58 Prozent. Doch im Handel und Baugewerbe sieht es anders aus: Hier liegen die Zahlen bei nur etwa 28 Prozent.
„Aus wissenschaftlicher Sicht verbindet ein strukturiertes hybrides Arbeitsmodell mit festen Präsenz- und Homeoffice-Tagen die Interessen von Unternehmen und Beschäftigten am besten“, sagt ifo-Forscher Simon Krause. In diesem Arbeitsmodell fänden kreative Teamarbeit, Besprechungen und Mentoring vorrangig an den Präsenztagen statt. Daneben könnten die Homeoffice-Tage für konzentriertes und ungestörtes Arbeiten genutzt werden. Bei diesem Modell profitieren die Beschäftigten von mehr Flexibilität und gesparten Pendelwegen an den Homeoffice-Tagen. Gleichzeitig erzielen die Firmen eine gleichbleibende Produktivität und eine höhere Mitarbeiterbindung.
„Das Büro entwickelt sich vom Arbeitsort zu einem Ort des persönlichen Austauschs“, sagt Krause weiter. „In einigen Firmen gibt es keine festen Schreibtische mehr, leere Arbeitsplätze werden zu Besprechungsräumen und Lounges." Damit reduzieren Unternehmen ihren Flächenbedarf und sparen Kosten ein.
Natürlich hat das beliebte Arbeitsmodell auch negative Folgen. ifo Forscher Simon Krause sagt dazu: "Der Nachfragerückgang nach Büroflächen macht sich zwar am Immobilienmarkt bemerkbar, aber er wird durch die hybriden Modelle mit festen Präsenztagen etwas abgeschwächt." Wer die geringe Arbeitsplatznutzung mehr spüre, seien die Innenstädte mit großer Bürodichte. Hier führt das verbreitete Homeoffice zu deutlich niedrigeren Umsätzen im Einzelhandel. (ah)