Elisabeth Jreisat über Daseinsvorsorge, Umweltbewusstsein und Teamarbeit

Seit 2016 ist Elisabeth Jreisat ist die Geschäftsführerin der Hessenwasser.
Screenshot: © ZfK
Elisabeth Jreisat hat schon in ihrer Kindheit gelernt, wie wichtig Wasser für Mensch und Umwelt ist. Sie wuchs in Ostwestfalen auf einem landwirtschaftlichen Betrieb auf. Ein Gewerbe, dessen Erfolg stark von der Wasserverfügbarkeit und der Beregnung abhängt.
Eine weitere Inspiration für ihren beruflichen Werdegang war ein Fließgewässer in der Nähe ihres Elternhauses, das sich je nach Wetterlage extrem verändert hat. „Dieser Wechsel zwischen einem kleinen Rinnsal und einem reißenden Fluss war prägend für mich und hat dafür gesorgt, dass Wasser für mich schon seit meiner frühsten Jugend immer ein Thema war.“
Als Team ans Ziel
Eine Faszination, die die Ingenieurin nicht nur durch ihr Studium der Agrarwissenschaften begleitete, sondern sich auch in ihrer täglichen Arbeit in der Daseinsvorsorge fortsetzt. „Die Kombination, auf der einen Seite das Allgemeinwohl im Blick zu haben und auf der anderen Seite Verantwortung für unsere Umwelt zu tragen, in und mit der wir arbeiten, motiviert mich ungemein.“
Ein Balanceakt zwischen den Ansprüchen von Mensch und Umwelt, bei dem sich Jreisat besonders an Werten wie Integrität, Empathie und Teamwork orientiert. „Das ist auch etwas, was mich schon mein ganzes Berufsleben begleitet und mir wirklich wichtig ist: im Team zu arbeiten und gemeinsam Ziele zu erreichen."
Künstliche Grundwasseranreicherung
Im zweiten Teil der Veranstaltung stellte die Geschäftsführerin das größte Investitions- und Bauprojekt von Hessenwasser vor: die neue Riedleitung. Die Riedleitung ist für die Trinkwasserversorgung der Metropolregion Rhein-Main von elementarer Bedeutung und spielt insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels eine wichtige Rolle.
Im Hessischen Ried wird das System der künstlichen Grundwasseranreicherung genutzt. Dazu wird Wasser aus dem Rhein entnommen, aufbereitet und als sogenanntes Brauchwasser in den Untergrund eingeleitet. Die spätere Entnahme besteht dann zu 50 Prozent aus vorhandenem Grundwasser und zu 50 Prozent aus angereichertem Brauchwasser, wodurch der Grundwasserspiegel gestützt wird.
Zukunftssichere Versorgung
Das im Hessischen Ried nachhaltig und klimaunabhängig gewonnene Wasser wird anschließend über die große Riedleitung in die Verbrauchsgebiete transportiert. Sie deckt bis zu 40 Prozent des täglichen Trinkwasserbedarfs des Ballungsraumes.
Um diese Versorgungsinfrastruktur auch in Zukunft gewährleisten zu können, wird die neue Riedleitung zusätzlich zur bestehenden ersten Leitung gebaut. Diese ist bereits über 60 Jahre alt und auch aufgrund der hohen Belastung in die Jahre gekommen. Das Projekt wird schrittweise in vier großen Bauabschnitten umgesetzt, der erste konnte bereits im August 2018 in Betrieb genommen werden. (hb)
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Die nächste Veranstaltung des Netzwerks „Frauen in der Kommunalwirtschaft - powered by ZfK“ findet am 14. August 2024 von 8:30 bis 10:00 Uhr statt. Die Teilnehmerinnen erwartet eine Lesung von Saina Bayatpour, die aus ihrem Buch "Steh auf und leuchte" vorlesen und über Empowerment und Selbstbewusstsein sprechen wird. Anmelden können Sie sich bereits jetzt über diesen Link.