Karriere

Energiebranche gehört zu den Gewinnern

Auch auf dem Arbeitsmarkt gibt es eine Art Long Covid - längerfristige Auswirkungen der Pandemie auf die Beschäftigungslage. Doch nicht alle Branchen sind gleichermaßen betroffen.
12.01.2022

Die Corona-Pandemie wirkt sich auch auf den Arbeitsmarkt aus. (Symbolbild)

Die Corona-Pandemie hat den Arbeitsmarkt fest im Griff. Auch wenn noch nicht alle ihre Auswirkungen auf die Arbeitslosigkeit erkennbar sind, Gewissheit hat die Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit in einigen Punkten.

"Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist deutlich gestiegen. Die Unternehmen sichern mit Kurzarbeitergeld bestehende Arbeitsplätze. Zugleich haben sich die Einstellungsbereitschaft und damit auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im vergangenen Jahr wieder leicht verbessert", sagte Behördensprecher Frank Vollgold.

Energiewirtschaft verzeichnet Plus

Demnach kamen bei Energie, Wasserversorgung und Abfallwirtschaft in Sachsen 431 Arbeitnehmer (1,1 Prozent) dazu. Ein kräftiges Job-Wachstum gab es auch im Sozialbereich. Gegenüber dem Oktober 2020 entstanden dort 1800 zusätzliche Jobs, bezogen auf den Oktober 2019 waren es sogar 4643. Auch die Bereiche Logistik, Immobilien, Information und Kommunikation sowie die öffentliche Verwaltung verzeichneten einen Zuwachs.

Dem steht ein teilweise kräftiger Jobabbau in anderen Branchen gegenüber. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau wurden die meisten Jobs im Verarbeitenden Gewerbe abgebaut. Im Oktober 2021 arbeiteten hier 316.500 Menschen. Das waren zwar 2300 mehr als im Vorjahr, aber 5703 weniger als im Oktober 2019. Die Experten führen das auch auf Veränderungen in der Produktion zurück sowie auf zeitweise Unterbrechungen von Zulieferketten.

Aufwärtstrend im zweiten Jahr

Auch im Gastgewerbe verschwanden in den beiden zurückliegenden Jahren Jobs. Nach Angaben von Vollgold konnte hier leider nicht jeder Arbeitsplatz durch Kurzarbeitergeld gesichert werden. "Auch im Bereich Handel haben wir in Sachsen gegenüber dem Vorjahr und dem Vorkrisenniveau leichte Rückgänge, weil die Branche maßgeblich von der Pandemie beeinträchtigt wurde."

Im zweiten Jahr der Corona-Krise registrierte die Arbeitsverwaltung aber eine gestiegene Bereitschaft der Firmen zur Einstellung von Personal. Im gesamten Jahr 2021 wurden fast 94.000 neue Stellen gemeldet, deutlich mehr als im Vorjahr.

Lob auf Kurzarbeitergeld

Das größte Plus an freien Stellen gab es im Verarbeitenden Gewerbe, im Bereich der freiberuflichen wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie im Handel. In der Zeitarbeit, dem Gastgewerbe und auf dem Bau nahm die Einstellungsbereitschaft dagegen ab. Die meisten Stellen waren dabei Vollzeit-Jobs und unbefristet zu besetzen.

"Der sächsische Arbeitsmarkt hält der Krise weiter stand. Wir bewältigen seit 2020 noch nie da gewesene Herausforderungen. Das gelingt bis heute auch dank des Kurzarbeitergeldes", lautete das Fazit von Behördenchef Klaus-Peter Hansen.

Verbesserte Indikatoren

Zudem hätten sich die Indikatoren für den Arbeitsmarkt leicht verbessert: "Die Arbeitslosigkeit sank, die Beschäftigung stieg und die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen liegt wieder auf hohem Niveau." (dpa/jk)