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Energieversorgungsbranche an der Spitze des deutschen Überstundenrankings

Im Jahr 2023 leisteten 4,6 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland Überstunden. Am höchsten war der Anteil im Finanz- und Versicherungsgewerbe sowie in der Energieversorgung. Jeder Fünfte gab an, auch unbezahlte Überstunden zu machen.
13.09.2024

In einigen Branchen gehören Überstunden fest zum Arbeitsalltag dazu.

Überstunden gehören für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland zum Arbeitsalltag: Knapp 4,6 Millionen Menschen arbeiteten im Jahr 2023 mehr als in ihrem Arbeitsvertrag vereinbart. Laut Aussagen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) entsprach dies einem Anteil von zwölf Prozent der insgesamt 39,3 Millionen Erwerbstätigen. Männer leisteten mit einem Anteil von 13 Prozent etwas häufiger Überstunden als Frauen mit zehn Prozent.

Dabei zeigten sich deutliche Unterschiede zwischen den Wirtschaftszweigen. Am weitesten verbreitet war Mehrarbeit in der Energieversorgung sowie bei Finanz- und Versicherungsdienstleistungen. In beide Branchen waren 17 Prozent der Beschäftigten von Überstunden betroffen. Am niedrigsten fiel der Anteil im Gastgewerbe mit sechs Prozent, gefolgt von den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen wie Wach- und Sicherheitsdienste oder Reinigung mit acht Prozent aus.

Viele der Befragten leisteten auch unbezahlte Überstunden

Für die meisten Beschäftigten beschränkte sich der Umfang der Überstunden auf wenige Stunden pro Woche. 40 Prozent gaben an, durchschnittlich weniger als fünf Überstunden geleistet zu haben. Bei insgesamt 70 Prozent waren es weniger als zehn Stunden. 19 Prozent der Angestellten gaben an, pro Woche mindestens 15 Stunden zusätzlich zu arbeiten.

Mehrarbeit kann in Form von bezahlten und unbezahlten Überstunden geleistet werden oder auf ein Arbeitszeitkonto einfließen, um sie später wieder auszugleichen. Von den Personen, die 2023 mehr gearbeitet hatten als vertraglich vereinbart, leistete 20 Prozent unbezahlte Überstunden. 17 Prozent wurden die überzähligen Stunden ausgezahlt und 71 Prozent nutzten ein Arbeitszeitkonto. Teilweise wurde auch eine Kombination der drei Formen angewandt. (dpa/hb)