Führen Frauen anders?
Was ist eigentlich ein weiblicher Führungsstil? Oft werden kooperative und emphatische Ansätze so betitelt. Für Claudia Budich ist Führen nicht gegendert, das erzählte die Geschäftsführerin der Stadtwerke Jena Gruppe beim diesjährigen Treffen des ZfK-Frauennetzwerks in Jena.
Dennoch, so Budich, gebe es bestimmte Fähigkeiten, die bei Frauen stärker ausgeprägt seien: Frauen setzten eher auf den Aufbau von Beziehungen. Sie könnten sich auch besser in bestimmte Themen hineinversetzen, etwa was es für eine Mitarbeiterin bedeutet, ein Kind zu bekommen.
Heute ist Claudia Budich in Jena für rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich und hat viele weibliche Führungskräfte im Unternehmen. Darunter sind Kristin Weiß, Geschäftsführerin der Tochter Jena Netze und Beate Wachenbrunner, Werkleiterin von Kommunale Immobilien Jena.
"Ich sehe die Unterschiede in der Fehlerkultur", sagt Weiß. "Ich selbst mache mir viele Gedanken über eigene Fehler, bei Männern ist es oft weniger so, sie schließen schneller damit ab." In Beratungen und Runden achte sie mehr auf die Emotionen des Gegenübers, um auch moderierend einzugreifen. "Die Frage, wie man Menschen gut zusammenbekommt, ist für eine Mutter vielleicht auch einfacher."
Kooperation auf Augenhöhe ist aus der modernen Arbeitswelt nicht wegzudenken. "Aggressive Führungsstile führen dazu, dass Mitarbeitende das Unternehmen verlassen", sagt Wachenbrunner. (pfa)