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Homeoffice: Beschäftigte sehen größeren Handlungsspielraum

Flexibles Arbeiten erlaube es, Initiative zu zeigen und nach eigenem Ermessen zu handeln. Dies sagte die Mehrheit der Befragten in einer neuen Studie der Universität der Bundeswehr München.
01.03.2022

Homeoffice stößt auf breite Zustimmung bei den Beschäftigten, wie eine Studie herausgefunden hat. (Symbolbild)

Mehr als die Hälfte der Beschäftigten erachten einen mittleren Homeoffice-Umfang von zwei bis drei Tagen pro Woche als ideal. Circa 21,4 Prozent wünschen sich, überwiegend oder gar vollständig im Homeoffice zu arbeiten. Das hat eine Studie von Forschenden der Universität der Bundeswehr München ergeben.

Nur 27,6 Prozent würden es demnach bevorzugen, weiterhin wenig oder gar nicht von zu Hause zu arbeiten. Bei den Führungskräften sprach sich die deutliche Mehrheit (59,7 Prozent) für zwei bis drei Tage pro Woche aus. Der Anteil derer, die selbst überwiegend oder vollständig im Homeoffice arbeiten wollen, lag um 4 Prozentpunkte geringer als unter den Mitarbeitenden.

Ein Viertel wird außerhalb der Arbeitszeiten kontaktiert

Zur Begründung gaben 67,5 Prozent der Befragten im Homeoffice an, dass ihre Arbeit es ihnen ermögliche, Initiative zu zeigen und nach eigenem Ermessen zu handeln. Bei den Beschäftigten, die nicht im Homeoffice arbeiteten, fiel der Anteil mit 54,8 Prozent deutlich geringer aus.

Hinzukommt die Vereinbarkeit von Arbeits- und Privatleben, die von 70 Prozent der Befragten im Homeoffice als besser eingeschätzt wird. Allerdings sehen sich Mitarbeitende im Homeoffice mit höheren Anforderungen bezüglich der Erreichbarkeit außerhalb der regulären Arbeitszeiten konfrontiert. 26 Prozent derjenigen, die im Homeoffice tätig sind, geben an, auch außerhalb der regulären Arbeitszeiten kontaktiert zu werden.

Ein Drittel fühlt sich zuhause isoliert

Darüber hinaus berichten die Befragten, dass im Homeoffice weniger Unterbrechungen durch andere stattfänden. Unter den Beschäftigten im Homeoffice fühlten sich lediglich 18,6 Prozent von anderen gestört. Im Gegensatz dazu liegt der Anteil bei der Arbeit im Büro mit 37,4 Prozent deutlich höher.

Demgegenüber berichten Mitarbeitende im Homeoffice von einer deutlich stärker wahrgenommenen Isolation als im Büro. Immerhin 32,9 Prozent der Befragten geben an, sich im Homeoffice isoliert zu fühlen, jedoch nur 15,2 Prozent der im Büro Beschäftigten. 55,2 Prozent der Befragten beklagen den direkten Kontakt mit Kolleg*innen zu vermissen.

Im Homeoffice wird die Kommunikation komplizierter

Auch physische Arbeitsplatzbedingungen wie Ergonomie und ausreichend Platz werden zu Hause schlechter beurteilt. Im Büro liegt der Anteil positiver Bewertungen der Arbeitsplatzbedingungen bei 71 Prozent, während er im Homeoffice nur 47,1 beträgt.

Im Homeoffice wird zudem die Kommunikation etwas komplizierter und umständlicher wahrgenommen als im Büro. Der Anteil der Beschäftigten, die sich dadurch beeinträchtigt sehen, liegt bei 20,4 Prozent. Im Büro ist der Anteil mit 13,1 Prozent deutlich niedriger.

3600 Beschäftigte gaben Auskunft

Die Forschenden befragten in bundesweit mehr als 3600 Beschäftigte, darunter 1300 Führungskräfte, unterschiedlicher Branchen. (jk)