Karriere

IKT: Lücken in Aus- und Weiterbildung

Die Energiewende steht und fällt mit der Digitalisierung: Für die Umsetzung von PtX und Smart Grids braucht es jede Menge Fachkräfte. Doch am Qualifizierungsangebot hapert es, wie eine neue Studie beweist.
15.04.2019

Der Energiewende fehlen Fachkräfte, vor allem was Software- und Datenspezialisten anbelangt.

Im Rahmen des norddeutschen Sinteg-Schaufensters NEW 4.0 hat das CC4E (Competence Center Erneuerbare Energien und Energieeffizienz) der Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg in Zusammenarbeit mit der Universität Hamburg, der Hochschule Flensburg, sowie der Handwerkskammer Hamburg und der Technischen Universität Lübeck eine Studie zum Aus und Weiterbildungsangebot rund um die Herausforderungen der Energiewende durchgeführt. 40 Prozent der 50 befragten NEW 4.0-Partner sehen einen deutlichen Personalbedarf in den kommenden Jahren. Das Problem: Die gesuchte IKT-Berufe werden nicht ausreichend gefördert.

Die Befragten suchen kurz- oder mittelfristig vor allem Personal in den Geschäftsbereichen IT, Projektentwicklung, Installation, Service und Wartung sowie Forschung und Entwicklung. Dabei drohen die größten Personalengpässe bei Informatik- und Kommunikationstechniken (IKT) (57 Prozent) gefolgt von Smart Grids und betriebswirtschaftlichen Themen.

Data-Science und IT-Sicherheit an Hochschulen nicht vertreten

Nicht verwunderlich, dass schon heute 30 Prozent der befragten Unternehmen auf Quereinsteiger in der Branche setzen. Bei der Weiterbildung von bestehendem Personal sieht die Angebotslage derzeit eher schlecht aus: Lediglich fünf Prozent der gewerblichen Weiterbildungen in der Energiewirtschaft befassen sich überhaupt mit IKT-Themen. Data-Science und IT-Sicherheit sind noch weniger vertreten.

In Norddeutschland gibt es laut Studie nur je zwei Angebote in Form von Seminaren. Etwas besser sieht die Ausprägung der gefragten Schwerpunkte bei den Studiengängen aus. Zwei Drittel der Modul-Angebote beschränken sich zwar auf Steuerungs- und Regeltechnik, aber immerhin 16 Prozent der Lehrangebote richtigen sich auf IKT-Themen aus. Die Vertiefungsbereiche Data-Science und IT-Sicherheit sind im norddeutschen Hochschulbetrieb allerdings gar nicht vertreten. Auch Power-to-X-Technologien werden nur einem Studiengang verstärkt behandelt.  „Diese Lücken sollten schnell geschlossen werden, um die nötigen Fachkräfte auszubilden“, bekräftigt der wissenschaftliche Leiter der Studie, Jens-Eric von Düsterlho von der HAW Hamburg. (ls)