Karriere

Angestellte sind weniger von Nachhaltigkeitszielen überzeugt als das Top-Management

Zwei Drittel der Manager sehen den Einfluss der Nachhaltigkeit auf den langfristigen Unternehmenserfolg positiv. Bei den Mitarbeitern ist es nicht einmal jeder Fünfte. Laut einer Untersuchung sprechen sie kaum miteinander darüber.
16.11.2023

Im Sinne des Erfolgs sollten CEOs ihre Mitarbeiter zu mehr Nachhaltigkeit motivieren.

Topmanager in Deutschland sind mehrheitlich davon überzeugt, dass Nachhaltigkeit für den Unternehmenserfolg von großer Bedeutung ist - und diese Überzeugung hat in den letzten beiden Jahren noch zugenommen. Auch die Vorstandsgehälter werden zunehmend an das Erreichen von Nachhaltigkeitszielen geknüpft.

Auf der Ebene der Beschäftigten zeigt sich ein anderes Bild: Nur eine Minderheit denkt, dass sich Nachhaltigkeit positiv auf den Erfolg der Firna auswirkt. Zudem fühlen sich die Mitarbeiter nicht ausreichend in die Lage versetzt, selbst dazu beitragen zu können. Zu diesen Ergebnissen kommt eine internationale Befragung der Personalberatung Russell Reynods Associates. Nach 2021 wurde sie dieses Jahr bereits zum zweiten Mal durchgeführt.

Mehrheit der Manager sieht sich auf Erfolgskurs

Mehr als zwei Drittel (67 Prozent) der deutschen Vorstände und Führungskräfte sind der Überzeugung, dass Nachhaltigkeitsziele einen großen oder sehr großen Einfluß auf den langfristigen Geschäftserfolg haben. Weltweit sind nur 44 Prozent der Führungskräfte dieser Meinung. Dementsprechend sehen sich zwei Drittel (64 Prozent) der deutschen Vorstände und Führungskräfte auf einem guten Weg und geben an, dass ihr Unternehmen Fortschritte in Richtung Nachhaltigkeit gemacht hat. Auf globaler Ebene meinen dies nur 59 Prozent der Führungskräfte.

Nur 6 Prozent der Angestellten in Deutschland bestätigen, regelmässig mit ihrem Vorgesetzten über Nachhaltigkeitsziele sprechen zu können.
Ergebnis der Befragung von Russell Reynods Associates

In Deutschland sind im internationalen Vergleich mehr Top-Manager der Meinung, dass Nachhaltigkeit zu steigenden Gewinnen führt (27 Prozent gegenüber 21 Prozent weltweit). Auch für das Ansehen der Marke (65 Prozent) und die Attraktivität als Arbeitgeber im Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte (62 Prozent) hat das Thema Nachhaltigkeit für die deutschen Manager eine herausragende Bedeutung.

Mitarbeiter sehen Nachhaltigkeitsziele pessimistischer

Dagegen nehmen die Beschäftigten die Wirkung der Nachhaltigkeitsziele anders wahr: Weniger als 18 Prozent sind davon überzeugt, dass diese Ziele einen großen oder sehr großen Einfluss auf den langfristigen Geschäftserfolg haben. Demgegenüber sehen dies zwei Drittel der Führungskräfte so. Im weltweiten Durchschnitt sind die Mitarbeitenden optimistischer, hier liegt der Wert bei 31 Prozent.

Immerhin 29 Prozent der deutschen Beschäftigten haben klare Nachhaltigkeitsziele, was aber unter dem weltweiten Durchschnitt von 37 Prozent liegt.
Ergebnis der Befragung von Russell Reynods Associates

Die Mehrheit der deutschen Beschäftigten (53 Prozent) gibt an, einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit ihres Unternehmens leisten zu wollen. Jedoch glaubt nur gut jeder Dritte (37 Prozent), Einfluss auf die Ausrichtung in diese Richtung nehmen zu können. Weltweit meint dies über die Hälfte (55 Prozent). Immerhin 29 Prozent der deutschen Beschäftigten haben klare Nachhaltigkeitsziele, was jedoch unter dem internationalen Durchschnitt von 37 Prozent liegt.

Letztendlich sollten sich Management und Mitarbeitende aufeinander zu bewegen. Allerdings bestätigen nur 6 Prozent der deutschen Angestellten, dass sie regelmäßig mit ihren Vorgesetzten über Nachhaltigkeitsziele sprechen können, im weltweiten Vergleich sind es 10 Prozent der Mitarbeiter. (bs)