Karriere

Münsteraner Stadtwerke-Chef vor dem Aus

Nach ständigen Querelen zwischen dem Geschäftsführerduo soll der Vertrag mit Dirk Wernicke nicht verlängert werden – sein Kollege Henning Müller-Tengelmann steht ebenfalls in der Kritik.
15.06.2018

Dirk Wernicke, Technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Münster

Seit Monaten schwelen die Konflikte in der Chef-Etage des städtischen Versorgungsunternehmens in Münster. Nun hat der Aufsichtsrat scheinbar die Reißleine gezogen: Der Vertrag mit Dirk Wernicke als technischem Geschäftsführer soll nicht verlängert werden. Das berichteten die „Westfälischen Nachrichten“.

Im Juli wolle der Aufsichtsrat in einer Sondersitzung endgültig über die Personalie entscheiden. Zudem wurde ein externes Beratungsunternehmen beauftragt, um die Struktur der Stadtwerke hinsichtlich einer gleichberechtigten Doppelspitze zu untersuchen. Daraus sollen Schlüsse für eine Neuausrichtung des städtischen Unternehmens gezogen werden. Ein erstes Zwischengutachten räumt einem Geschäftsführerduo geringe Zukunftschancen ein. 

Mitschuld von Müller-Tengelmann

Wie es um den kaufmännischen Chef stünde, sei damit ungewiss, hieß es in der Lokalpresse weiter. Zwar läuft dessen Vertrag noch knapp fünf Jahre, doch auch er trage aus Sicht einiger Kommunalpolitiker Mitschuld an den Querelen auf Führungsebene. Außerdem gäbe es Parallelen zu der Situation mit Wernickes Vorgänger. Auch für ihn ging es nach nur einer Amtszeit nicht weiter.

Der Konflikt bei den Stadtwerken hat sich hochgeschaukelt: Als Wernicke sich im Zuge der Vertragsverlängerung seines Kollegen an die Politik wandte, um seine Kompetenzen zu erweitern, trieb er die Zankereien scheinbar auf die Spitze, heißt es in den Medien. In den kommenden Wochen wird klar sein, wie es für Wernicke weitergeht. Er hat ein Jahr vor Vertragsende ein Recht zu erfahren, ob er weiterbeschäftigt wird. Das endgültige Gutachten des externen Beratungsbüros wird jedoch erst im September erwartet. Der technische Chef zeigte sich nach Angaben der „Westfälischen Nachrichten“ jedoch bereit, die Ergebnisse abzuwarten. Auf Anfrage der ZfK wollten sich die Stadtwerke nicht äußern. (ls)