Rehiring als Chance
Sogenannte "Bumerang-Mitarbeitende" sind ehemalige Beschäftigte, die nach einer gewissen Zeit außerhalb des Unternehmens wieder eingestellt werden.
Ehemalige bringen nicht nur wertvolle Erfahrungen und neue Perspektiven mit, sondern kennen auch die Unternehmenskultur, die internen Abläufe und die spezifischen Anforderungen ihres früheren Arbeitgebers. Diese Kombination aus Vertrautheit und frischem Wissen macht sie zu einer besonders wichtigen Zielgruppe.
BVG pflegt Talent-Pool
Ein Thema, das in der kommunalen Wirtschaft zunehmend als Chance betrachtet wird. Auf Anfrage der ZfK hoben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) hervor, dass Rehiring „definitiv ein wichtiges Thema“ für das Unternehmen sei. Laut der Pressestelle sind im Hinblick auf den Fachkräftemangel bereits wichtige Maßnahmen ergriffen worden, um ehemalige Mitarbeitende zu halten und zurückzugewinnen.
Hierzu habe man beispielsweise einen Talent-Pool eingerichtet und unterstütze die Vernetzung über digitale Plattformen. Ein wertschätzendes und respektvolles Offboarding spiele dabei eine zentrale Rolle, da es die Beziehung zwischen Beschäftigten und Arbeitgeber stärke und die geleistete Arbeit anerkenne. Neben direkten Kontakten setze man zusätzlich auf soziale Karrierenetzwerke und Veranstaltungen.
Damit liegt das Unternehmen im Trend. Im September brachte das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) eine Checkliste heraus, die das Rehiring ausgeschiedener Beschäftigter erleichtern soll.
Denn die Vorteile sind beträchtlich:
Schnelle Einarbeitung: Bumerang-Mitarbeitende benötigen in der Regel weniger Zeit, um sich wieder einzuarbeiten. Sie sind mit den Strukturen, Prozessen und der Unternehmenskultur vertraut.
Höhere Produktivität: Aufgrund ihrer Erfahrung und ihres Wissens über das Unternehmen können Bumerang-Mitarbeitende schnell produktiv werden und einen positiven Beitrag leisten.
Kulturelle Passung: Da Bumerang-Mitarbeitende das Unternehmen bereits kennen und sich in der Vergangenheit gut integriert haben, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie auch nach ihrer Rückkehr gut in die Unternehmenskultur passen.
Klare Erwartungen: Beide Seiten wissen genau, was sie voneinander erwarten können: Missverständnisse bezüglich Leistung, Anspruch und Qualität sind bei einer Rückkehr in der Regel ausgeschlossen.
Das KOFA gibt sechs konkrete Tipps:
1. Gestalten Sie einen wertschätzenden Offboarding-Prozess
Der erste Schritt zu einer erfolgreichen Wiedereingliederung ist, dass ehemalige Mitarbeitende das Unternehmen mit einem guten Gefühl verlassen.
2. Bleiben Sie mit ehemaligen Mitarbeitenden in Kontakt
Pflegen Sie den Kontakt zu ehemaligen Mitarbeitern, indem Sie sie einladen, sich Ihrem Alumni-Netzwerk anzuschließen. Es fördert das Zugehörigkeitsgefühl, auch nachdem die Mitarbeitenden das Unternehmen verlassen haben. Wenn sie sich weiterhin wertgeschätzt und informiert fühlen, sind sie eher bereit, ins Unternehmen zurückzukehren.
3. Prüfen Sie die Bedürfnisse und Erwartungen
Beschäftigte verlassen Unternehmen aus unterschiedlichen Gründen. Bevor Sie ein Rückkehrangebot unterbreiten, sollten Sie die Bedürfnisse und Erwartungen der potenziellen Bumerang-Mitarbeitenden ermitteln und mit den aktuellen Möglichkeiten Ihres Unternehmens abgleichen.
4. Machen Sie ehemaligen Mitarbeitenden attraktive Angebote
Zeigen Sie klare Wege für die berufliche Entwicklung auf und bieten Sie individuelle Unterstützung und Weiterbildungsmöglichkeiten an.
5. Unterstützung Sie bei der Re-Integration
Eine erfolgreiche Re-Integration stellt sicher, dass sich ehemalige Mitarbeitende schnell wieder wohl und produktiv fühlen. Erstellen Sie einen klaren Plan, der die ersten Wochen und Monate nach der Rückkehr abdeckt.
6. Evaluieren Sie Ihren Rehiring-Prozess
Um zu prüfen, ob die Rückkehr der Bumerang-Mitarbeitenden erfolgreich war und welche Anpassungen des Prozesses Sie gegebenenfalls vornehmen können, empfiehlt es sich, den Prozess regelmäßig zu überprüfen. (bs)