Karriere

Stadtwerke Aalen bekommen wieder einen Geschäftsführer

Mit einer überwältigen Ratsmehrheit im Rücken wird Christoph Trautmann von den Stadtwerken Lübeck an die Spitze der Stadtwerke Aalen aufsteigen. Wann, ist derzeit unklar. Mit ihm endet jedenfalls die Vakanz seit dem plötzlichen Weggang von Cord Müller.
04.10.2018

Christoph Trautmann ist Prokurist für Vertrieb und Handel bei den Stadtwerken Lübeck. Am 2. Oktober 2018 hat ihn der Stadtrat von Aalen (Baden-Württemberg) zum Geschäftsführer der dortigen Stadtwerke gewählt. Er soll sein Amt spätestens am 1. Juli 2019 antreten.

Der Stadtrat von Aalen (Baden-Württemberg) hat am Dienstag mit 38 von 44 Stimmen Christoph Trautmann zum künftigen Alleingeschäftsführer der dortigen Stadtwerke gewählt. Die Mehrheit für ihn als designierten Werkleiter des Eigenbetriebs Stadtwerke Aalen Abwasserentsorgung war noch höher. Das geht aus einem Bericht der "Schwäbischen Zeitung" und einer Pressemitteilung des Rathauses hervor. Formal muss noch die Gesellschafterversammlung den 46-Jährigen bestellen.

In Lübeck noch Bereichsleiter und Geschäftsführer einer Tochter

Trautmann leitet derzeit noch mit Prokura den Bereich Vertrieb und Handel bei den Stadtwerken Lübeck, und zwar nicht nur Strom, Gas, Fernwärme und Energiedienstleistungen, sondern auch Wasser und Telekommunikation. Seit 2017 ist er zusätzlich Geschäftsführer der Lübecker Onlinevertriebs-Tochter Passatenergie.

"Stadtwerke Award 2018" strahlt auch auf Trautmann aus

In gewisser Weise strahlt auch die Auszeichnung der Stadtwerke Lübeck mit dem ersten Preis des "Stadtwerke Award" am 18. September auf Trautmann aus. Denn sie bekamen ihn für die volldigitale Plattform "Outstep" zum Routing, Steuern, Messen und Archivieren von Anfragen aller Art an den Kundenservice. Warum sich andere Stadtwerke "Outstep" bereits angeschaut und zum Teil übernommen haben, berichtet die ZfK in ihrer gedruckten Oktoberausgabe, die nächsten Montag erscheint (Seite 27).

Stationen beim BDEW und bei Eon

Im Norden ist Trautmann vertraglich noch gebunden, so dass sein Antrittstermin im Süden noch unklar ist. Er solle aber spätestens nächsten 1. Juli erfolgen, schreibt die Stadt. Der Wirtschaftswissenschaftler beschäftigt sich seit mindestens 15 Jahren operativ und strategisch mit dem Energievertrieb: Nach Positionen in der freien Wirtschaft und beim Verband BDEW war der gebürtige Gelsenkirchener von 2003 bis 2013 bei Eon in Produktmanagement und Produktentwicklung tätig, seit 2007 mit Personalverantwortung.

Bäder- und Parkraumkonzepte

In Aalen, wohin er mit seiner Familie vom Großraum München aus auch umziehen will, beendet Trautmann eine Vakanz an der Spitze, die seit dem plötzlichen Abgang von Cord Müller Ende 2017 besteht. Müller war wegen strategischer Meinungsunterschiede gegangen. Worum es genau ging, war nicht öffentlich geworden. Aber OB Thilo Rentschler begrüßte Trautmann im Ratsplenum mit den Worten, es warte "ordentlich Arbeit" auf ihn, und verwies auf die Umsetzung einer neuen Bäderkonzeption und die für notwendig erachtete Schaffung von Parkplätzen in der Stadt.

Ein Ratsmitglied will alles rückgängig machen

Auf die Stelle hatten sich 169 Menschen beworben. Das mit der Suche beauftragte Beratungsunternehmen Dr. Heimeier & Partner aus Stuttgart schrieb die Position aus und nahm selbst mit potenziellen Kandidaten Kontakt auf. 22 Bewerber wurden eingeladen, sechs stellten sich einem Personalfindungsausschuss des Aufsichtsrates vor. Vor dem Plenarbeschluss ging die Personalie durch zwei Ratsausschüsse.

Interimistisch ist noch der Wirtschaftsbeauftragte der Stadt, Wolfgang Weiß, Geschäftsführer, und Baubürgermeister Wolfgang Steidle Werkleiter.

Ein opponierendes Ratsmitglied von einer lokalen Fraktion kündigte an, auch den Ratsbeschluss vom Regierungspräsidium Stuttgart prüfen zu lassen. Das Stadtratsmitglied hält das gesamte Verfahren für unzulässig, schreibt die "Schwäbische". (geo)