Karriere

Start-ups suchen händeringend nach Mitarbeitern

Aktuell haben sechs von zehn Start-ups offene Stellen, die sie gern besetzen würden. Jedes zweite hat die Erfahrung gemacht, dass es Stellen wegen mangelnder Kandidaten nicht besetzen konnte. Das ergibt eine Bitkom-Umfrage.
14.05.2018

Start-ups würden gerne offene Stellen besetzen, doch es gibt nicht genügend Fachleute. Eine Lösung wären Bewerber aus dem Nicht-EU-Ausland.

"In Deutschland fehlen aktuell rund 55 000 IT-Spezialisten. wer offene Stellen für Informatiker oder Ingenieure hat, der konkurriert mit einer Vielzahl von Unternehmen um dieselben Kandidaten", sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Vor allem Start-ups tun sich schwer: Aktuell haben laut einer Umfrage von Bitkom Research sechs von zehn offene Stellen, die sie gerne besetzen würden.

Jedes zweite Jungunternehmen (50 Prozent) gibt an, dass ein bis fünf Positionen vakant sind, sechs Prozent haben sechs bis zehn offene Stellen und vier Prozent sogar elf oder mehr. Im Durchschnitt haben Start-ups fünf offene Stellen – aber längst nicht alle werden besetzt. Mehr als jedes zweite (56 Prozent) hat bereits erlebt, dass es eine Stelle nicht besetzen konnte, weil es keinen geeigneten Kandidaten finden konnte.

Bitkom: Attraktives Gesamtpaket trotz weniger Gehalt erfolgsentscheidend

Start-ups können zwar in aller Regel nicht jene Gehälter zahlen, die etablierte Unernehmen anbieten. "Sie müssen Bewerbern ein attraktives Gesamtpaket anbieten und sich möglichst auch inernational um geeignete Mitarbeiter bemühen", so sein Rat.Allerdings sei gerade die Rekrutierung von Mitarbeitern aus Ländern außerhalb der EU mit hohem bürokratischem Aufwand verbunden, der für die kleinen Unternehmen nur schwer zu stemmen sei.

Rund drei Viertel (72 Prozent) der Start-ups unterstützt daher die Forderung nach einem – von der Union und der SPD im Koalitionsvertrag versprochenen – Fachkräfteeinwanderungsgesetz. In Frankreich etwa werde das anders gehandhabt, so Berg. So ermögliche die französische Regierung mit dem "French Tech Visa", Start-up-Gründern, -Mitarbeitern und -Investoren aus dem außereuropäischen Ausland unkompliziert eine Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitserlaubnis für vier Jahre zu beantragen. (sg)