Karriere

Wie die Rückkehr ins Büro aussieht

Eine Befragung des Fraunhofer IAO hat untersucht, wie sich Ansprüche und Erwartungen an die Arbeitsumgebung durch die Arbeit im Homeoffice verändert haben. Sie gibt auch Aufschluss darüber, was Mitarbeitende dazu motiviert, ins Büro zurückzukehren.
22.04.2022

Welches sind die größten Hindernisse und Anreize für eine Rückkehr ins Büro? Eine neue Studie gibt Auskunft. (Symbolbild)

Mit der Verlegung der Arbeit ins Homeoffice Anfang 2020 hat sich eine neue Normalität etabliert. Doch mit der nun bevorstehenden Rückkehr ins Büro kommen Fragen auf: Welche Rolle wird das Büro in Zukunft einnehmen? Und welche Auswirkungen hat das Homeoffice auf die individuellen und strukturellen Arbeitsbedingungen von Beschäftigten?

Antworten darauf will eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO liefern. Im Vergleich zur einer frühren Studie zeigten sich dabei zwei klare Tendenzen bei der empfundenen Produktivität beim Arbeiten: Diese ist sowohl beim Arbeiten von zu Hause aus als auch im Büro weiter gestiegen. Dahingegen nahm die Zahl der Befragten, die keinen Unterschied zwischen beiden Arbeitsorten bemerkten, stark ab.

Bereitschaft zur Rückkehr ist vorhanden

"Wir erkennen hier mittlerweile zwei Lager, in denen sich Beschäftige entweder im Homeoffice oder im Büro produktiver fühlen", betont Studienautorin Milena Bockstahler vom Fraunhofer IAO. Auch die Balance zwischen Berufs- und Privatleben lässt sich laut Angaben der Befragten sowohl im Homeoffice als auch im Büro seit Beginn der Pandemie besser herstellen.

Die Studie verdeutlicht demnach auch, dass die Bereitschaft für eine Rückkehr ins Büro vorhanden ist. Rund die Hälfte ihrer Arbeitszeit möchten Beschäftigte in Zukunft im Büro verbringen. Insbesondere die Möglichkeit zur Kollaboration und Zusammenarbeit sowie der informelle Austausch mit Kolleg*innen spielen für Mitarbeitende eine große Rolle bei dieser Entscheidung.

Anbindung und Verpflegung wichtig

"Dafür müssten die Kolleg*innen dann aber auch vor Ort sein. Wir ziehen uns sozusagen gegenseitig wieder ins Büro", merkt Milena Bockstahler an. Doch auch die Qualität der technischen und ergonomischen Ausstattung des Heimarbeitsplatzes stellt einen entscheidenden motivationalen Faktor bei der Wahl des Arbeitsortes dar.

Befragte, die sich zuhause eher unzufrieden mit ihrem Setup zeigen, bevorzugen die Arbeit im Büro. "Wir haben auch festgestellt, dass eine gute Anbindung an das Unternehmen und eine gute Verpflegung für viele zu den größten Anreizen für die Rückkehr ins Büro gehören", ergänzt Bockstahler.

Soziale Zusammenarbeit und kreativer Motor

Angesichts der zeitlichen Ressourcen, die das Pendeln zum Büro in Anspruch nimmt, werden sich Unternehmen in Zukunft noch mehr mit der Thematik innovativer Bürokonzepte sowie erlebnis- und lernorientierter Büroformen auseinandersetzten müssen, um die Rückkehr ins Büro attraktiver zu gestalten, so die Studienautor*innen. Rückzugsorte für produktives und fokussiertes Arbeiten seien besonders wichtig, da sich Mitarbeitende im Büro bislang häufig gestört fühlten.

Auch hybride und großzügig geschnittene Besprechungs- und Projekträume sollten in neuen Bürokonzepten fest verankert sein. Um den informellen sozialen Austausch zu fördern, helfen zudem Lounge-ähnliche offene Begegnungsorte und Erlebnisangebote, heißt es weiter. Folglich könne das Büro der Zukunft als ein wichtiger Treffpunkt für soziale Zusammenarbeit und kreativer Motor in der Ideenfindung verstanden werden. (jk)