Karriere

Berliner-Stadtreinigung-Chefin erklärt, was Netzwerken für sie bedeutet

Stephanie Otto war zu Gast beim ZfK-Frauennetzwerk und sprach über ihre Karriere und die Wirkung klarer Werte.
19.11.2024

Stephanie Otto (links), Vorstandsvorsitzende der Berliner Stadtreinigung und Moderatorin Christiane Wolff

Von Hanna Bolte

Die Leitung des größten kommunalen Stadtreinigungsunternehmens Deutschlands ist nur eines der Themen, die Stephanie Otto, Vorstandsvorsitzende der Berliner Stadtreinigung, beim jüngsten Treffen des ZfK-Frauennetzwerkes vorstellte. Mindestens genauso engagiert sprach sie über das Thema Haltung und wie diese als Grundgerüst in einem selbst verankert auch in den beruflichen Kontext übersetzt werden kann.

Der Schritt in die Abfallwirtschaft ergab sich damals durch einen Netzwerk-Kontakt. Geblieben ist Otto vor allem wegen der Möglichkeiten, die die Branche ihr bietet, wenn es darum geht, sich selbst einzubringen und Lösungen für Kund:innen zu finden. "Es war schon damals meine größte Motivation, in Bereichen tätig sein zu können, in denen man Sachen bewegen kann und gemeinsam Dinge nach vorne bringt."

Netzwerken für neue Perspektiven

Auch heute, mit über 25 Jahren Berufserfahrung in der Abfallwirtschaft und der Verantwortung für über 6000 Mitarbeitende, hat das Thema Netzwerk noch immer einen großen Stellenwert für die Vorstandsvorsitzende.

"Netzwerken bedeutet für mich, dass wir gemeinsam an Themen arbeiten und uns optimieren. Und es bedeutet einen Perspektivenwechsel. Nicht in dem Sinne, dass man die eigene Linie verlieren sollte, sondern, dass man die Chance bekommt, Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten und sie so besser verargumentieren zu können."

Verantwortung für Menschen übernehmen

Neben dem Thema Netzwerken ging es bei der Veranstaltung auch um Führungsstil. Otto berichtete über den Wandel, den sie in diesem Bereich durchlaufen hat. Von dem damals vorherrschenden Gefühl, ständig Stärke zeigen zu müssen, hin zu der eigenen Erkenntnis, dass es wichtig ist, den Mut und das Selbstbewusstsein zu entwickeln, auch sagen zu können, wenn man Dinge nicht kann.

Ein weiterer Punkt, den die Vorstandsvorsitzende betonte, ist die Verantwortung für andere Menschen im Unternehmen: "Wir müssen verinnerlichen, dass wir eine gewisse Verantwortung für die Menschen um uns herum haben, unabhängig davon, ob wir disziplinarisch für sie verantwortlich sind oder nicht".

Zu erkennen, wenn Menschen Aufgaben bekommen, denen sie nicht gewachsen sind, sei dabei besonders wichtig. "Es liegt wirklich an uns, jeden angemessen zu unterstützen, nicht nur als Führungskraft, sondern auch als Kollegin und als Mensch".

Eine klare Haltung

Die zweite Hälfte des Treffens setzte sich verstärkt mit dem Thema Haltung auseinander. Ihr eigener Wertekanon sei mit dem in der Kommunalwirtschaft als Citizen Value bekannten Dreiklang aus Ökonomie, Ökologie und Sozialem gut beschrieben.

"Es ist wichtig, dass wir Themen setzen und auch danach handeln. Wenn wir sagen, wir möchten eine Kreislaufwirtschaft haben, dann ist es nur konsequent, dass wir zum Beispiel letztendlich auch aus der Biotonne heraus die Fahrzeuge betanken."

Besonders in den Bereichen Transformation und Nachhaltigkeit zeigt die BSR, was konsequentes Handeln und eine klare Positionierung bewirken können. Mit verschiedenen Aktionen setzt das Unternehmen starke Zeichen und demonstriert seine Haltung mit Initiativen wie den BSR-Kieztagen oder der Kampagne zur Zero-Waste-Hauptstadt.

Zur Anmeldung zum ZfK-Frauennetzwerk geht es hier.

Das nächste Online-Event mit Lisi Maier, Direktorin der Bundesstiftung Gleichstellung zu dem Thema "Geld-Zeit-Macht – wie steht´s um die Gleichstellung in Deutschland?" findet am 5. Dezember 2024 von 8:30 bis 10:00 Uhr statt. Zur Anmeldung geht es hier.