ÖPNV

Aus dem Umland ohne Umsteigen in die City

Sechs Unternehmen starten eine gemeinsame Fahrzeugausschreibung für die Tram-Train.
07.08.2020

Die Tram-Train ist Eisenbahn und Straßenbahn zugleich – sie kann auf beiden Schienensystemen fahren. Ohne Umsteigen können Fahrgäste so aus dem Umland in alle Teile der City fahren. Sechs Verkehrsunternehmen haben  im Rahmen des Projekts VDV-Tram-Train gemeinsam 504 Regionalstadtbahn-Fahrzeuge ausgeschrieben und warten nun auf die Angebote der Fahrzeughersteller. Es gehe dabei um nichts Geringeres als die Zukunftssicherung einer attraktiven und weltweit nachgeahmten Karlsruher Erfindung, heißt es beim VDV.

Die Ausschreibung umfasst neben Fahrzeugentwicklung, -produktion und -zulassung auch einen auf bis zu 32 Jahre angelegten anschließenden Instandhaltungsvertrag mit dem Hersteller. Dadurch entsteht ein Gesamtprojektvolumen von rund 4 Milliarden Euro. Die Gesamtprojektleitung liegt bei der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) und den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK).

Ein System, fünf Varianten

Die Projektpartner VBK, AVG, Saarbahn Netz, Schiene Oberösterreich, das Land Salzburg und der Zweckverband Regional-Stadtbahn Neckar-Alb wollen durch die gemeinsame Großbestellung bis zu eine Million Euro pro Fahrzeug einsparen. Es soll eine Standardkonstruktion geben, deren Entwicklungs- und Zulassungskosten sich die Partner teilen. Des Weiteren sollen fünf Varianten produziert werden, die betreiberspezifische Anforderungen wie zum Beispiel an Einstiegshöhe, Lackierung und Einsatzort erfüllen.

Die Saarbahn kauft die Basisvariante und erhält daher auch die ersten Fahrzeuge. Im Juli 2024 erwartet das saarländische Verkehrsunternehmen die ersten vier Vorserienfahrzeuge, um in die Jahre gekommene Tram-Trains auszutauschen. Die AVG und die Saarbahn sind jene Projektpartner, die bereits seit Jahrzehnten erfolgreich ein Regionalstadtbahnsystem betreiben. Die vier anderen Betreiber führen solche Verbindungen zwischen Stadt und Region neu ein. (wa)