Deutschland

Anteil Erneuerbarer am Bruttoenergieverbrauch 2018 bei 16,6 Prozent

Im Wärmesektor blieb der Wert mit 14 Prozent nahezu konstant. VKU-Hauptgeschäftsführerin Reiche mahnt größere Anstrengungen der Politik an.
28.03.2019

Nach EU-Vorgaben muss Deutschland beim Bruttoenergieverbrauch bis zum Jahr 2020 auf 18 Prozent Anteil der erneuerbaren Energien kommen.

Der Anteil erneuerbarer Energien am deutschen Bruttoenergieverbrauch in den Bereichen Strom, Wärme und im Verkehr ist 2018 nach vorläufigen Angaben auf 16,6 Prozent gestiegen. Das waren 1,1 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr, wie das Umweltbundesamt mitteilte. Allerdings sieht es in den drei Bereichen ganz unterschiedlich aus: Beim Strom deckten die Erneuerbaren etwa aus Wind, Sonne und Biomasse inzwischen fast 38 Prozent des Bedarfs, auch, weil 2018 die Sonne viel geschienen hat. Im Wärmesektor blieb der Anteil mit 14 Prozent annähernd konstant, im Verkehr stieg er nur leicht um 0,4 Prozentpunkte auf 5,6 Prozent.

Nach EU-Vorgaben muss Deutschland bis zum Jahr 2020 auf 18 Prozent Anteil der erneuerbaren Energien kommen. Insgesamt konnten laut Umweltbundesamt (UBA) durch erneuerbare Energien 2018 rund 184 Millionen Tonnen Treibhausgase (CO2-Äquivalente) vermieden werden. Um auch langfristige Klimaschutz - und Energieziele bis 2030 und 2050 zu erreichen, müsse die Dynamik im Stromsektor "fortgeführt und intensiviert" werden, teilte die Behörde mit. Denn durch die Elektrifizierung vieler Bereiche, etwa des Verkehrs, wird der Stromsektor für den Klimaschutz immer wichtiger.

VKU-Chefin Reiche: Gerade im Wärmebereich noch sehr viel Potenzial

"Der Anteil der erneuerbaren Energien im Stromsektor ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. In den anderen Sektoren, gerade im Wärmebereich, liegt noch sehr viel Potenzial", erklärte VKU-Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche. Ziel müsse es daher sein, die Wärmeversorgung schrittweise auf erneuerbare Quellen umzustellen. Die Förderstrategie des Bundeswirtschaftsministeriums sehe hierfür schon seit zwei Jahren ein Basisprogramm für erneuerbare Energien in den Wärmenetzen vor. "Passiert ist bisher nichts. Weil der Wärmesektor für rund ein Drittel aller energiebedingten Emissionen verantwortlich ist, sollte das zeitnah auf den Weg gebracht werden", betonte die VKU-Chefin.

Gleichzeitig müssten die Wärmenetze und die Gebäude der Wärmekunden für erneuerbare Wärme fit gemacht werden. Dies erfordere massive Investitionen, die in vielen Wärmenetzen bereits angestoßen worden seien. "Diese Maßnahmen können aber erst volle Wirkung entfalten, wenn der Einsatz erneuerbarer Wärmequellen wirtschaftlich tragfähig ist. Deswegen braucht es neben der Weiterentwicklung des KWKG das Basisprogramm für erneuerbare Energien in den Wärmenetzen", sagte Reiche. (dpa/hil)