Bündnis Bürgerenergie: Deutschland muss Blockadehaltung aufgeben
Energie-Prosumer produzieren nicht nur Strom aus erneuerbaren Energien und verbrauchen ihn selbst, sondern sie vermarkten ihn auch an Dritte. Die EU-Kommission und das Europäische Parlament fordern aktuell, dass die rechtlichen und finanziellen Hürden für Bürgerenergie reduziert werden. Die Bundesregierung stehe dem aus Sicht des Bündnis Bürgerenergie (BBEn) jedoch im Weg, hieß es in einer Pressemitteilung des Vereins.
Das EU-Parlament will mit der kommenden Erneuerbaren-Energien-Richtlinie ermöglichen, dass Prosumer auch über den eigenen Haushalt hinaus Strom in die Nachbarschaft abgeben können, ohne durch hohe Abgaben und komplizierte Auflagen daran gehindert zu werden. Die Bundesregierung befürwortet zwar die Eigenstromversorgung, spricht sich jedoch gegen das Verbot von Steuern, Umlagen und Abgaben aus. Das ging aus einer veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Julia Verlinden (Grüne) hervor. So finanziert sich die Energiewende in Deutschland unter anderem über die EEG-Umlage, die von einem solchen Verbot betroffen sein könnte. Damit trete die Bundesregierung „massiv als Bremser der Bürgerenergie auf“, erklärte René Mono, Vorstand des BBEn.
Greenpeace: Konzerne der alten Energiewirtschaft fürchten Wettbewerb mit Solarbürgern
Auch die Umweltorganisation Greanpeace Energy prangerte die Haltung Deutschlands an und unterstützt die Online-Petition. Marcel Keiffenheim, Leiter Politik und Kommunikation bei Greenpeace Energy und Aufsichtsratsmitglied beim Bündnis Bürgerenergie forderte: „Deutschland muss seine unzeitgemäße Blockade endlich aufgeben, wenn es die Energiewende in Deutschland und Europa wirklich voranbringen will. Es ist deshalb dringend geboten, dass die Bürgerenergieszene mit ihrer heute gestarteten Petition den Druck auf den Bundeswirtschaftsminister erhöht.“ (ls)