Energie-Genossenschaften setzen vermehrt auf E-Mobilität
Die Zahl der Energie-Genossenschaften ist von 642 im Jahr 2012 auf 928 im Jahre 2015 gestiegen. Dies geht aus einer Studie der Universität Kassel hervor. Seither ist die Zahl stabil geblieben. Gleichzeitig nimmt seit 2015 aber die Aktivität im Bereich der Elektromobilität deutlich zu – diese führte drei Jahre zuvor mit zwei Prozent nur ein Nischendasein.
Bei den Geschäftsmodellen gibt es zwei deutliche Schwerpunkte: den Betrieb von Erneuerbaren-Energien-Anlagen zur Stromerzeugung sowie den Betrieb von Nahwärmenetzen zur lokalen Wärmeversorgung. 2015 waren 59 Prozent der Energiegenossenschaften im Bereich PV-Dachanlagen, 15 Prozent im Bereich PV-Freiflächen-Anlagen, 14 Prozent im Bereich Windkraft und 19 Prozent im Bereich Nahwärmenetze engagiert.
Die Verbraucher engagieren sich stark
Etwa 185 000 Menschen waren 2015 Mitglied einer Energiegenossenschaft. Rund 68 Prozent der Energiegenossenschaften wurden mehrheitlich von Verbrauchern gegründet, 16 Prozent basieren auf Kooperationen zwischen Kommunen, Stadtwerken und regionalen Unternehmen, bei denen aber häufig auch die Verbraucherseite eingebunden war. Vergleichsweise selten sind Kooperationen von Banken – sie gründeten nur fünf Prozent aller Energiegenossenschaften.
Die Studie wurde erstellt im Rahmen des Projektes „Klima-Gen: Von der Energie- zur Klimaschutzgenossenschaft“, das am Fachgebiet Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt dezentrale Energiewirtschaft der Universität Kassel betreut wird; die Leitung hat Heike Wetzel. Das Bundesumweltministerium fördert das Projekt, Partner sind die Bundesgeschäftsstelle Energie-Genossenschaften beim Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband (DGRV) und das Deenet Kompetenznetzwerk Dezentrale Energietechnologien. (sig)