Deutschland

NRW legt Entwurf zu seiner Digitalisierungs-Strategie vor

Im Bereich Mobilität will Nordrhein-Westfalen künftig Informationen als Open Data bereitstellen. Auch sollen neue Mobilitätsangebote möglichst unkompliziert genehmigt werden. Für Start-ups soll es in dem Bundesland leichter werden.
04.07.2018

Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie in Nordrhein-Westfalen

"Wir begreifen Digitalisierung nicht eindimensional", sagte Andreas Pinkwart, Wirtschafts- und Digitalminister in Nordrhein-Westfalen, nachdem er den Entwurf für die Digitalisierungsstrategie des Landes vorgelegt hatte. Ethisch-rechtliche Fragen seien genauso wie die sozio-kulturellen, ökonomischen und wissenschaftlich-technischen Entwicklungen darin enthalten.

Mit der Strategie wolle man sich auf die Felder konzentrieren, in denen das Bundesland am meisten erreichen könne. Zukunftsthemen wie Künstliche Intelligenz, autonomes Fahren oder Blockchain-Technologie sollen darin einbezogen und das Papier im Laufe der Legislaturperiode fortgeschrieben werden.

Die Inhalte:
 

  • Im Sektor Mobilität strebt das Land Hub Chains an, damit Kunden Verkehrsmittel nahtlos kombinieren, Transport- und Reisewege unkompliziert gestalten, Informationen in Echtzeit erhalten und Mobilitätsangebote komfortabel buchen und bezahlen können. Dazu sollen Daten zur Verkehrsinfrastruktur, zum Verkehrsfluss sowie Geo-Daten als Open Data bereit gestellt werden. Neue Mobilitätsangebote wolle man "möglichst unkompliziert genehmigen" und sich für eine Modernisierung des Personenbeförderungsrechts einsetzen.
  • Im Bereich Forschung und Innovation wolle man ein Konzept erarbeiten, wie man sich zum Thema Künstliche Intelligenz aufstelle. Derzeit sei ein neues Kompetenzzentrum Künstliche Intelligenz mit den Universitäten Duisburg-Essen, Dortmund und Wuppertal im Werden. Für das Internet der Dinge und dessen Steuerung sei Blockchain eine mögliche Lösung. Zudem soll  ein Blockchain-Institut entstehen.
  • Für Start-ups sollen sich die Rahmenbedingungen weiter verbessern. Dazu werden die Digital Hubs von Land und Bund sowie der privaten Wirtschaft vernetzt und weiterentwickelt. Zudem sind Exzellenz Start-up-Center geplant, über die man Wissenschaft und Gründer in einer neuen Qualität zusammenbringen wolle.
  • In Bildungseinrichtungen, vor allem in Schulen, soll es eine Digitalisierungsoffensive geben, mit der Medienkompetenzen vermittelt, Lehrkräfte qualifiziert und der Zugang zu digitalen Medien und Inhalten geschaffen werden.
  • Bei der Gesundheit sollen Arztpraxen, Krankenhäuser, Apotheken und Pflegeheimen sowie weitere Einrichtungen des Gesundheitswesens miteinander vernetzt werden. Dazu wird bis 2020 eine Telematik-Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen aufgebaut.
  • Die "digitale Gesellschaft" wolle man wissenschaftlich begleiten und untersuchen. Hier ist ein Institut für Digitalisierungsforschung geplant, das vorhandene Kompetenzen zu einem bundesweit sichtbaren Kompetenzzentrum fortentwickelt.


Bürger können sich genauso wie Experten und Stakeholder mit Ideen und Feedback in die geplante Strategie einbringen. Neben einer moderierten Online-Beteiligung wird es dazu verschiedene Veranstaltungen und eine zentrale Konferenz im Oktober geben. Bis zum Jahresende werden die Rückmeldungen ausgewertet und fließen dann in eine finale Fassung der Strategie ein, die das Kabinett beschließen wird. (sg)