Deutschland

Wintershall weist auf die Bedeutung der Gasinfrastruktur hin

Kurz vor Beginn der Stromnetzausbau-Reise von Wirtschaftsminister Altmaier plädiert Wintershall-CEO Mario Mehren für die Sektorkopplung und einen gemeinsamen Gas-Strom-Netzausbauplan.
13.08.2018

Mario Mehren, CEO der BASF-Tochter Wintershall

Mario Mehren, Vorstandsvorsitzender des deutschen Explorers Wintershall, hat im Vorfeld der Netz-Reise von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier auf "das hervorragend ausgebaute deutsche Gasnetz" hingewiesen. Altmaier will sich vom 14. bis 16. August (Dienstag bis Donnerstag) in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ein Bild über den aktuellen Stand des Stromnetzausbaus machen. 

„Das mehr als 500 000 Kilometer umfassende deutsche Gasnetz reicht praktisch in jeden Winkel der Republik und transportiert schon heute die doppelte Energiemenge des Stromnetzes. Es ist kosteneffizienter als der Energietransport in Stromleitungen“, sagte Mehren.

"Gas lässt sich leichter transportieren als Strom"

Das deutsche Gasnetz transportiere schon heute rund 1000 Mrd. kWh pro Jahr. Dies sei die doppelte  Energiemenge des Stromnetzes, dessen Transportleistung bei rund 540 Mrd. kWh pro Jahr liege. "Gas lässt sich leichter transportieren als Strom" – und das zu einem viel günstigeren Preis. Nach Erhebungen des DVGW kostet der Energietransport via Gasnetz nur rund ein Fünftel des Transports von Energie in Stromleitungen. „Die Nutzung der vorhandenen Gasinfrastruktur bietet eine besonders kosteneffiziente Option für die Sektorenkopplung“, zeigte sich Mehren überzeugt. Nicht zielführend sei es, Sektorenkopplung ausschließlich im Sinne einer Vollelektrifizierung aller Sektoren auf Basis erneuerbarer Energiequellen zu verstehen.

Gerade aufgrund der Verspätungen und Kostensteigerungen beim Stromnetzausbau sei der Wert der deutschen Gasinfrastruktur kaum zu überschätzen. „Ganz grundsätzlich sollten wir Strom- und Gasnetze daher als integrierte Energieinfrastrukturen begreifen und sie entsprechend miteinander koppeln“, sagte Mehren weiter: „Wir plädieren deshalb dafür, noch in dieser Wahlperiode die bisher getrennte Netzentwicklungsplanung der Strom- und Gasnetze in eine gemeinsame Netzentwicklungsplanung zu überführen.“ (al)