Deutschland

BDEW: EEG-Novelle sollte Erneuerbare auf Kurs bringen

BDEW-Chefin Andreae fordert im Rahmen der anstehenden EEG-Novelle einen Fahrplan für einen ambitionierten Ausbau der erneuerbaren Energien.
24.08.2020

Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung mahnt eine ambitionierte EEG-Novelle an.

"Um die Klimaziele zu erreichen, brauchen wir endlich einen Fahrplan für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien, insbesondere die Festlegung technologiespezifischer Ausbaupfade", erklärte Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung in einer Pressemitteilung.

Diese müssten vor dem Hintergrund des Green Deal ambitioniert sein, aber dennoch flexibel genug, um sie auf sich ändernde Rahmenbedingungen anzupassen. Der Bruttostromverbrauch wird mit dem Zuwachs der E-Mobilität und der zunehmenden Nachfrage der Industrie nach grünem Wasserstoff steigen.

Nicht vergebene Mengen neu ausschreiben

Erneuerbare Energien seien längst von entscheidender Bedeutung für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Nach BDEW-Berechnungen sei daher ein jährlicher Zubau von mindestens 3,7 GW Windenergie an Land und mindestens 5 GW Photovoltaik notwendig, um das Klimaziel 2030 zu erreichen.

Wichtig sei, dass bei unterzeichneten Ausschreibungen die nicht vergebenen Mengen später neu ausgeschrieben würden. Außerdem müsse das EEG die notwendigen Regelungen für eine wirtschaftlich effiziente Anschlussnutzung für ausgeförderte EEG-Anlagen schaffen. Das gelte für Wind und PV. 

Neue Flächen erschließen und nutzen

Ziele und Pfade seien allerdings nur dann zu erreichen, wenn die Rahmenbedingungen für den dafür notwendigen Ausbau stimmten. Insbesondere bei Windenergie an Land und Photovoltaik bestünden jedoch weiterhin Hemmnisse. So gebe es in beiden Bereichen noch immense ungenutzte Flächenpotenziale.

Bei PV-Freiflächenanlagen gelte das insbesondere für die Bereiche entlang von Autobahnen und Schienenwegen sowie Konversionsflächen. Für den weiteren Zubau von Windenergie an Land sollte die Bundesregierung dringend prüfen, welche weiteren oder neuen Flächen erschlossen und genutzt werden könnten. "Hilfreich wäre hier eine vertiefte Koordinierung mit den Ländern, um alle Flächenpotenziale zu ermitteln und zu erschließen", fordert Andreae.

Kommunen und Bürger stärker ins Boot holen

Um den Windenergieausbau an Land wieder in Schwung zu kriegen, müsse jedoch auch die Akzeptanz vor Ort steigen. Dafür sei eine kommunale Beteiligung an der Wertschöpfung nötig.

Auch im Bereich PV müssten die Bürger stärker ins Boot geholt werden. Um mehr PV-Anlagen auf die Dächer zu bringen, müsse die Installation eigener PV-Anlagen für Hauseigentümer attraktiver werden. Der Eigenverbrauch spiele hier eine wesentliche Rolle.

Bürger und Industrie beim Strompreis entlasten

Gleichzeitig müssen Bürger und Industrie beim Strompreis entlastet werden. Kurz- und mittelfristig sollte die EEG-Umlage daher auf maximal 5 Cent gedeckelt werden. Langfristig sollte sie vollständig über die Einnahmen der CO2-Bepreisung finanziert werden, fordert Andreae. (hcn)