G7 könnten 18 Prozent Erdgas einsparen
Beim Erdgas könnten die sieben großen Industriestaaten einer Greenpeace-Studie zufolge von 2025 an 18 Prozent einsparen. Das entspräche einer Menge, die größer ist als der heutige Gasexport aus Russland, heißt es in dem Papier des Instituts DIW Econ im Auftrag der Umweltorganisation.
Der Erdgasverbrauch der G7-Staaten ließe sich demnach um 264 Mrd. Kubikmeter pro Jahr senken, ohne auf Atomkraft, Biomasse oder Kohle umzusteigen und ohne die Industrieproduktion zu verringern. Die wichtigsten Schritte dafür sind eine Ausbauoffensive für Wärmepumpen, Wind- und Solarenergie sowie mehr Energieeffizienz.
Abwärme besser nutzen
Bei industrieller Prozesswärme kann der Umstieg auf große Wärmepumpen und Solarthermie viel Gas sparen. Die Studie betont auch die Nutzung industrieller Abwärme. «Der Anteil des Energieverbrauchs für Wärmeerzeugung in der EU-Industrie wird auf 70 Prozent geschätzt, und bis zu ein Drittel davon geht als ungenutzte Abwärme verloren», heißt es in dem Papier.
Bisher haben die einzelnen Staaten russisches Gas vor allem durch andere fossile Quellen ersetzt, zum Beispiel durch vermehrte LNG-Exporte, heißt es in einer Pressemitteilung von Greenpeace zu der Studie. Die Folge: Überall in der Welt werde die Erschließung neuer Gasfelder wieder lukrativer. Die dringend notwendige Reduzierung des Gasverbrauchs gerate aus dem Fokus, so die Umweltschützer.
Vorbereitung für Elmau
Die für Energie, Klima und Umwelt zuständigen Minister der G7-Staaten treffen sich seit Mittwoch in Berlin. Sie stellen die Weichen für den G7-Gipfel im Juni im bayerischen Elmau. Greenpeace verband die Veröffentlichung der Studie mit dem Appell an die sieben Industriestaaten, sich für eine Initiative zur Senkung des Erdgasverbrauchs zusammenzutun. (hp mit Material von dpa)