Deutschland

Woidke: Erneuerbare Energie sollte regional verbraucht werden

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke plädiert dafür, Erneuerbare da zu nutzen, wo sie erzeugt werden. Neue Übertragungsnetze könnten nicht zügig genug gebaut werden. Die Bundesregierung müsse den Bürgern reinen Wein einschenken, fordert der SPD-Politiker.
16.08.2020

Brandenburgs Ministerpräsident glaubt nicht an einen schnellen Bau von Übertragungsnetzen für die Erneuerbaren.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat sich gegen den geplanten Bau von Übertragungsnetzen für erneuerbare Energien ausgesprochen. "Übertragungsnetze in Nord-Süd-Richtung sind in der jetzigen Konfiguration entbehrlich", sagte Woidke am Freitag in Potsdam. "Dort, wo die Energie erzeugt wird, sollte sie auch weitgehend verbraucht werden." Woidke verwies darauf, dass Brandenburg – bezogen sowohl auf die Fläche als auch auf die Bevölkerungszahl – in Deutschland den höchsten Anteil an erneuerbaren Energien habe.

Dies mache Brandenburg für Firmen interessant, deren Ziel es zunehmend sei, klimaneutral zu investieren. Dies betreffe nicht nur die geplante Fabrik des US-Elektroautobauers Tesla in Grünheide (Oder-Spree) oder die geplante Kathodenfabrik des Chemiekonzerns BASF in Schwarzheide (Oberspreewald-Lausitz), sondern auch mittelständische Unternehmen. "Wir bieten Firmen dafür in Brandenburg die notwendigen Voraussetzungen", betonte Woidke.

Woidke: Bundesregierung muss ehrlich sein

Der Regierungschef forderte die Bundesregierung auf, einzugestehen, dass die Übertragungsnetze nicht schnell genug realisiert werden könnten. "Das kann noch 50 Jahre dauern", meinte Woidke. Daher sei es der richtige Weg, regional erzeugten Ökostrom auch in der Region einzusetzen. (dpa/amo)