International

Brüssel billigt milliardenschwere Batterie-Förderung

Überwachung erfolgt durch Kontrollgremium von Vertretern der Behörden der sieben Staaten sowie der EU-Kommission.
09.12.2019

Europa hinkt bei der Fertigung von Batteriezellen für Elektroautos vor allem Asien hinterher.

Die EU-Wettbewerbshüter haben grünes Licht für die milliardenschwere Förderung einer europäischen Batteriezellenfertigung gegeben. Die beteiligten Staaten – darunter Deutschland und Frankreich – dürften das Forschungs- und Innovationsprojekt mit bis zu 3,2 Mrd. Euro bezuschussen, teilte die EU-Kommission am Montag in Brüssel mit. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier zeigte sich erfreut. "Wir wollen in Deutschland und Europa die innovativsten und nachhaltigsten Batterien bauen und so Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Europa sichern", sagte der CDU-Politiker einer Mitteilung zufolge.

Europa hinkt bei der Fertigung von Batteriezellen für Elektroautos vor allem Asien hinterher, es droht eine Abhängigkeit. Derzeit werden Schätzungen zufolge mehr als 80 Prozent der Batterien weltweit in Asien produziert, lediglich drei Prozent in Europa. Mit Hilfe der Batterienallianz soll der Anteil bis 2031 erheblich erhöht werden.

BMW, BASF und Varta erhalten Gelder

Die beteiligten Staaten – neben Deutschland und Frankreich noch Italien, Polen, Belgien, Schweden und Finnland – können nun teilnehmenden Unternehmen Gelder zuschießen. Für Deutschland gilt eine Förderobergrenze von 1,25 Mrd. Euro, die als erlaubte staatliche Beihilfen beigesteuert werden können.

Die Gelder sollen unter anderem dem Autobauer BMW, dem Chemiekonzern BASF sowie dem Batterieunternehmen Varta zugute kommen. Sie sollen etwa in die Entwicklung innovativer Batteriemodule investiert werden, die neben dem Autosektor auch beispielsweise bei Elektrowerkzeugen genutzt werden könnten. Zudem sollen sichere Recycling-Verfahren entwickelt werden.

Bei Erfolg Teilrückzahlung an den Staat

Das Vorhaben soll nun von einem Kontrollgremium von Vertretern der Behörden der sieben Staaten sowie der EU-Kommission überwacht werden. Sollte es erfolgreich sein, und höhere Erträge abwerfen als erwartet, sollen die Firmen einen Teil der erhaltenen Steuergelder an den betreffenden Staat zurückzahlen. (dpa/hil)